7. – 10. April
Bei einem Studiengang, der Friluftsliv heißt, kann es auch vorkommen, dass eine Woche nur aus Klettern und allem möglichem Wissenserwerb außen herum besteht. Glücklicherweise war genau diese Woche bis auf Freitag super Wetter, sodass wir genügend Zeit hatten, unsere neuen Kenntnisse in die Tat umzusetzen. Neben dem „normalem“ Top Rope Klettern haben wir auch die Basiskenntnisse des Abseilens und des „Lead Climbings“ (Vorstieg) gelernt und umgesetzt.
Nach einem Tag in der Kletterhalle, ging es dann an den richtigen Stein und zwar an den Wänden der Halbinsel Odderoya. Los ging es zum Aufwärmen mit ein bisschen Bouldern mit Spotter (eine Person steht hinter dem Bouldernden, beobachtet aufmerksam und hat die Hände bereit, um ihn im Notfall aufzufangen/einen Stoß am Rücken zu geben, um Stürze auf den Kopf zu vermeiden). Nach Erkundung der umliegenden Felsbrocken, ging es dann an die 15 – 20 Meter hohe Wand. Für viele war es recht ungewohnt, da sie das erste Mal draußen am richtigen Stein geklettert sind. Ich war es allerdings eher gewohnt als die Griffe der Kletterhalle (Erfahrung am Kemnitzenstein) und mag es auch definitiv lieber! Das Problem an diesen hohen Wänden war nur, dass man doch irgendwann merkt, dass die Unterarmmuskeln bei normalen Menschen nicht dafür ausgebildet sind und gerne mal nach einem Großteil der Strecke streiken… Aber wir hatten ja zum Glück 4 Tage Zeit und auch ein paar Alternativaktivitäten: Hängematte, Slackline und Baumklettern :D.
Teil dieser Ausbildung war auch die Seilkunde, also der Umgang mit Seilen. So haben wir z. B. gelernt, wie man sich auf Geltschern gegenseitig etwas unterstützen kann, indem mehrere Personen ihren Klettergurt an einem gemeinsamen Seil verbinden. Dadurch wird das bergauf und bergab Steigen erleichtert und größere Stürze verhindert. Weiterhin haben wir 2 Methoden für Seil-Tragen gelernt, falls sich ein Teammitglied verletzt, nicht mehr laufen kann und eine gewisse Strecke getragen werden muss. Auch das „Verstauen“ eines 40 Meter Seils soll gewusst sein. Um es am Ende wie einen Rucksack tragen zu können bzw. sich auch einfach nur ins Genick zu legen, gibt es eine relativ einfache und schnelle „Legetechnik“, die man aber eben erst mal wissen muss… 😉
Insgesamt mal wieder eine schöne, wissenswerte, aber auch anstrengende (jeden Tag 45 min hin und zurück laufen & einige Stunden klettern etc.) Woche meines Outdoor-Studiengangs! Leider vergisst man die ganzen Knoten und Abläufe immer schnell, wenn man sie nicht regelmäßig anwendet… Aber auf dem baldigen Mountain to Fjord Trip können wir das dann noch einmal vertiefen. Außerdem fängt ja der Sommer erst an, sodass sich evtl. doch noch einmal die Möglichkeit zum Klettern ergibt (einige Outdoor Studenten haben eine ordentliche Kletterausrüstung dabei und manche Dinge kann man sich auch von der Uni ausleihen).