5. Januar:
So, endlich mal ein bisschen Zeit etwas zu schreiben, nachdem wir dank der super Organisation durch die Buddys etc. immer auf den Beinen waren und viele nützliche Infos über die Uni und die Stadt erhalten, kleine Ausflüge unternommen, Partys gefeiert und Möglichkeiten zum Kennenlernen der anderen International Students hatten. Die Reise hierher war an sich schon ein Abenteuer: Wir, also meine Eltern und Jochen (ein Studienkomilitone aus Heidelberg), waren trotz der „nur“ rund 1000 km Luftlinie, ca. 18 Stunden unterwegs. Denn wir hatten auch noch das „Glück“, dass es im Norden von Dänemark, wo die Fähre nach Kristiansand ablegt, ziemlich stürmisch war und deshalb die Fähre 1,5 Stunden Verspätung hatte. Die Fährfahrt an sich war dementsprechend auch recht bescheiden… Aber immerhin sind wir dann gut angekommen und wurden auch gleich von den Buddys (freiwillige Studenten der Universität in Kristiansand, in etwa wie die Fachschaft) in Empfang genommen und zu unseren Unterkünften gefahren wurden. Dort war es dann auch schon kurz vor Mitternacht, sodass ich nur noch ein paar Sachen ausgeräumt und mich dann in mein neues Bett gefallen bin und mich, dank Mama und Papa, sogar mit einer Bettdecke und nicht etwa mit Schlafsack oder nur mit Jacke zugedeckt habe. Welcome to Norway!
Vor allem in den ersten zwei Tagen habe ich aber deutlich gemerkt, dass mein gesprochenes Englisch ganz schön eingerostet ist… Zum Glück merke ich aber schon jetzt, dass es wesentlich besser wird und so langsam die ganzen Wörter, die ich mal gehört, gelesen und gelernt habe zurückkommen. Immerhin habe ich von Anfang an ziemlich alles verstanden (Danke, Australien!). Achja, mein Deutsch wird auf jeden Fall nicht verrosten, da laut Statistik die meisten Internationalen Studenten dieses Jahr, wie auch in den letzten Jahren, aus Deutschland kommen (die Deutschen sind überall!!).
So, nun weiter zu meiner neuen Universitätsstadt: Am ersten richtigen Tag wurden wir von den Buddys durch die relativ kleine Stadt Kristiansand geführt. Klein meine ich eher für deutsche Verhältnisse, aber in Norwegen ist sie mit ihren rund 80 000 Einwohnern die 5. größte Stadt! Die Innenstadt wird auch Square genannt, da alle Straßen parallel verlaufen und deshalb wie ein Schachbrett oder eben wie ein Viereck auf einem Stadtplan aussieht. Die Häuser in der Altstadt, auch Posebyen genannt, sind typische skandinavische Holzhäuser, aber mit, meiner Meinung nach, hässlicher weißer Farbe gestrichen. Ich wurde aber nach kurzer Zeit aufgeklärt, dass das ein Zeichen von Wohlhabenheit ist. Denn die schöne rote Farbe ist eigentlich Abfallprodukt bei der Eisenproduktion, die recht viel im Norden von Schweden betrieben wird. Dementsprechend ist die rote Farbe wesentlich günstiger als die weiße – und dazu noch schöner.
Einige von diesen schönen roten und gelben Häusern sind im „Fischmarkt“ zu bestaunen. Direkt um die Ecke ist die Buch, der Hafen und die moderne Oper „Kilden“. Zwischen Bucht und Hafen befindet sich auch die Halbinsel Odderøya, die ich dann mit meinen Eltern umlaufen habe. Echt ein wunderschöner Ort um einen kurzen Spaziergang zu machen, schöne Blicke auf die Stadt und das Umland (Meer und Inseln) zu erhaschen und am Sonntag an der Spitze der Halbinsel leckere und sogar relativ günstige Vaffels zu essen! Auf jeden Fall schon mal mein erster Lieblingsplatz! Was ich noch gar nicht erwähnt habe: das Wetter am ersten Tag hat uns auch Willkommen geheißen – Sonnenschein und recht wenig Wind! Das war die letzten Tage dann doch eher das Gegenteil… Aber das ist ja eigentlich auch das, was man von Norwegen erwartet, abgesehen vom Schnee, der aber auch bald kommen soll… Ansonsten ist es eigentlich relativ warm für die Jahreszeit (4 – 7 Grad), was durch den ständigen Wind und teilweise Regen/Niesel aber wesentlich kälter wirkt. Essen gehen, damit meine ich abends in ein Lokal zu gehen, werde ich aber wohl vermeiden: einen Hauptgang bekommt man selten unter 20 Euro und das Bier dazu kostet gleich noch einmal 10! Immerhin ist McDonalds günstig 😀
Mein Wohnheim teile ich mit Anne aus Stuttgart (gleich ein bisschen Heimat), die auch mit mir Friluftsliv hier studiert . Das schon etwas ältere Wohnheim wurde erst vor Kurzem neu ausgestattet, zumindest die Küche (wie viel das taugt werden wir noch sehen – hab am 2. Tag schon den Henkel vom Kühlschrank angebrochen, aber der vom Gefrierschrank ist auch schon angerissen…). Das Zimmer ist auch echt wohnlich und mit Anne komme ich auch super klar! Da wir beide nicht geflogen, sondern hierher gefahren sind, haben wir auch eine ganz gute Ausstattung und müssen nur wenig hier (teuer) erwerben. Das beste an dem Wohnheim ist aber die Lage: zu Fuß kann man die Uni in weniger als 10 Minuten erreichen und in die Stadt läuft man auch nur etwas länger als eine viertel Stunde. Also ziemlich genau in der Mitte. Ob ich mir jetzt sofort ein Fahrrad anlege, wird sich noch zeigen, da vor allem bei niedrigeren Temperaturen überall Eis auf den Straßen und Gehwegen ist, da die Norweger eher wenig streuen und wenn dann nur so was ähnliches wie Kies, bevorzugt aber nur auf den größeren Straßen…
10. Januar:
Nun zu meinem Studiengang hier: „Friluftsliv“ oder etwas internationaler auch „Outdoor Education“ genannt. Wörtlich übersetzt bedeutet Friluftsliv „Freiluftleben“, was sich eigentlich relativ gut erahnen lässt. So ist es mit einigen Wörtern hier in Norwegen: Wenn man sie irgendwo liest und ungefähr einen Zusammenhang hat, lässt es sich schnell erraten was gemeint ist (Mischung zwischen Englisch und Deutsch). Mehr dazu aber in ein paar Wochen, wenn mein Norwegisch Crash Kurs anfängt. Zurück zu meinem eigentlichen Studium: Mit Friluftsliv ist also gemeint, in/mit der Natur zu leben ohne groß die moderne Technik zu benutzen (z. B. Heiße Diskussionen um „Schnee-Jetskies“) und in den jeweiligen Plätzen nur die eigenen Fußabdrücke zu hinterlassen (und nicht etwa Müll oder Zigarettenstummel), sodass jeder danach auch die Möglichkeit hat, diese wunderschönen Plätze in der Natur zu bewundern und es ihm so scheint, als ob er der erste ist, der dieses Fleckchen Erde betritt. Sowohl das darin Leben und Wahrnehmen, als auch das Erhalten der Natur, sprich Wälder, Berge, Meer und Seen, sind wesentliche Inhalte dieses Lebensstils. Früher waren die meisten dieser Aktivitäten überlebenswichtig, da Norwegen trotz der 380 000 km² nur etwa 5 Mio Einwohner hat und es so relativ weit ist, von A nach B zu kommen. Wesentliche Aktivitäten sind also Langlaufen, Wandern, Schwimmen, Kanu/Kajak fahren, Fischen, Orientierungsläufe, das Überleben und Übernachten in der Natur und Jagen/Sammeln. Wir sollen also in diesem Kurs lernen, die Menschen in die Natur zu bringen, sie dort zu führen und ihnen dort wesentliche Dinge zu zeigen und zu erklären. Gleichzeitig auch das Gruppenklima zu verstehen und zu optimieren. Denn nur wenn alle zusammenhelfen und -halten, wird ein Ausflug in der Natur zum Erfolg. Dazu gehört natürlich auch eine gut durchdachte Planung im Voraus, was einen großen Teil unseres Studiums einnimmt. Ein weiteres Ziel ist aber auch unsere eigenen Fähigkeiten und unser Wissen zu erweitern. Deshalb trainieren Anne und ich schon fleißig im Sportzentrum, das direkt neben der Uni gelegen ist, um unsere Winterfaulheit zu überwinden und uns für die Ausflüge fit zu machen. So aber wie erlernt man nun diese Fähigkeiten? Es gehört zwar ein bisschen Theorie dazu, aber das Wesentliche lernt man natürlich, wenn man es in die Tat umsetzt. Das dazwischen ein himmelgroßer Unterschied ist, haben wir schon am ersten Praxistag gemerkt, als wir mit Karte und Kompass im dichten Schneegestöber ein paar vorher festgelegte Punkte finden sollten: Wir sind irgendwie schon am ersten gescheitert, sodass es unmöglich war, den nächsten Punkt zu finden, da wir angenommen hatten, am richtigen Ort gewesen zu sein… Immerhin haben wir dann relativ schnell auch wieder zurück zur Uni gefunden. Aber aus Fehlern lernt man und dafür sind ja diese kurzen Ausflüge da. Schlimmer wäre es allerdings, wenn es uns bei einem mehrtägigen Trip passieren würde, der uns demnächst auch noch bevorsteht. Unser erster Ausflug startete direkt hinter der Uni und nach nur 10 Minuten Fußweg waren wir in der für Norwegen typischen wunderschönen Natur. Wie schon gesagt, hat es gerade an diesem Tag in dicken Flocken geschneit, sodass alles in kurzer Zeit mit einer Puderzuckerschicht überzogen wurde. Leider ist es noch recht warm und am Nachmittag war alles Schneematsch.
Unser Kurs besteht aus 24 internationalen Studenten, die aus aller Welt kommen (USA, England, Litauen, Niederlande, etc. aber auch viele Deutsche). Da wir alle Kurse zusammen haben, fühlt es sich an, als ob wir eine Schulklasse wären. So lernen wir uns aber auch recht schnell kennen, weil wir fast jeden Tag miteinender verbringen und viel zusammenarbeiten müssen. Nicht nur in der Uni, sondern auch in der Freizeit trifft man sich, um zusammen zu feiern (das Alkoholtrinken wird aber wenn überhaupt eher auf die Preparty beschränkt, da es sonst einfach zu teuer wird) oder auch nur gemütlich in einer WG zu kochen. Viele meinen immer, dass die Lebensmittel hier so extrem teuer sind. Allerdings habe ich festgestellt, dass man durchaus auch für Norwegen billig einkaufen kann ohne auf viel zu verzichten. Teuer ist v. a. Alkohol, das was von der Kuh oder anderen Tieren kommt (Fleisch, Milchprodukte, Eier) und Tomaten. Aber z. B. Lachs und manch andere Fische sind auch nicht viel teurer als in Deutschland und haben wahrscheinlich eine wesentlich bessere Qualität. Aber einige aus unserem Kurs können wohl angeln und haben auch Ausrüstung dabei, sodass ich es mir vielleicht auch mal zeigen lassen kann… Was natürlich viel Geld schluckt, sind die Reisen in Norwegen. Glücklicherweise sehen wir aber durch unsere vielen Ausflüge viel vom Süden Norwegens und den Norden muss ich dann eben mal in den paar wenigen freien Tagen unseres Studiums erkunden. Langeweile wird hier definitiv nicht aufkommen, da natürlich auch die Leute, die beschlossen haben den Friluftsliv Kurs zu besuchen, gut drauf und unternehmungslustig sind.
Erste Woche – unendlich viele Eindrücke, die ich gar nicht alle in Worte fassen kann (aber darin bin ich ja eh nicht so gut :D)!
12. Januar:
Obwohl der Alkohol in Norwegen recht teuer ist, sind doch recht viele, vor allem Studenten, ziemlich trinklustig. Tricks um Geld zu sparen sind dabei auf die Fähre nach Dänemark (die soll wohl für Studenten zweimal im Semester kostenlos sein und auch andere Studentenangebote hat) zu gehen und sich im Dutyfree Shop einzudecken oder sich von jedem Besuch aus einem anderen Land Alkohol mitbringen zu lassen. Ich versuche es gerade erst mal mit weniger trinken, da Weihnachten und Silvester ja eh recht feucht war… Noch ein Spartrick sind die ausgiebigen Prepartys, die meist so aussehen, dass viele Leuten in einem kleinen Raum gestopft sind und ihren selbst mitgebrachten Alkohol trinken. Teilen ist hier nicht so verbreitet, da der andere einem ja den teuren Alkohol wegtrinken könnte… Danach geht’s entweder in eine Bar, in dem ein Glas Bier um die 10 Euro kosten und dabei nicht mal gut schmeckt oder in einen gemieteten Party-Raum neben der Uni, Alibien genannt. Dort kann man denn weiter seinen eigenen Alkohol trinken, womit man wesentlich billiger davon kommt.
Nun zu einer anderen typisch norwegischen Aktivität, der Sønntagstour. Das bedeutet soviel wie: es ist Sonntag, also werden die Wanderschuhe angezogen und sich richtig angezogen (Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung) und ab geht’s in die Natur ein bisschen wandern. Ob mit Kindern oder Freuden ist egal und Wanderrouten gibt es um Kristiansand genügend, sodass es nie langweilig wird. Immer im Gepäck hat der Norweger als Proviant eine Orange und ein Kvikk Lunsj (norwegisches KitKat). Beliebt ist es auch, ein paar Scheitla Holz mitzunehmen und an den vielen Feuerstellen ein kleines Lagerfeuer zu entfachen, um Hotdogs oder Stockbrot darüber zu grillen. Genau diese Aktivität haben wir heute mit den norwegischen Friluftsliv Studenten unternommen, die uns ein bisschen die Gegend in Jegersberg gezeigt haben und uns anschließend zum Stockbrot und naja wegen dem stürmisch-regnerischem Wetter eher ungemütlichen Zusammensitzen um das Lagerfeuer eingeladen haben. Aber sobald man dann mal wieder läuft, wird es schnell wieder warm und ansonsten oder zusätzlich kann man danach immer noch ins Sportzentrum Spicheren gehen, ein paar gemütliche Bahnen schwimmen und anschließend im Whirpool und der Sauna sich aufwärmen. Natürlich macht die viele frische Luft und die täglich Beanspruchung immer echt müde, sodass ich mich immer wieder auf mein warmes, gemütliches Bett freue und immer noch ein bisschen Respekt vor unseren Mehrtagestrips im Zelt habe (v. a. Wenn es die ganze Zeit regnet und alles (hoffentlich nur äußerlich) nass ist und nicht richtig trocknet. Aber daran wird man sich schon auch gewöhnen. Im Moment ist es noch recht mild für diese Jahreszeit (wie gesagt: es regnet anstatt zu schneien), aber die nächste Woche sollte eigentlich der schon lang erwartete Schnee kommen. Dann geht’s endlich auf die Langlaufskier, die sich bis jetzt noch in meinem Zimmer langweilen.
Zu meiner Wohnung kann ich noch sagen, dass ich (wie in Heidelberg) eine ziemlich perfekte Lage hab und jedem, der nach Kristiansand zum Studieren kommt das Wohnheim St. Olavsvei oder Kongsgard Allee ans Herz lege. Denn auch in 7 Minuten ist man zum direkt vor der Uni gelegenen Sportzentrum gelaufen, das einen den ein oder die vielen anderen regnerischen Tage vergessen lässt. Es ist auch fast für jedermann etwas dabei: so beinhaltet es ein normales Fitnessstudio mit Spinningraum, viele Fitnesskurse, die man besuchen kann, zwei Sporthallen, in denen man mit ein paar Freunden Fußball, Handball oder was auch immer spielen oder sich einfach einer spielenden Gruppe anschließen kann, eine Kletterhalle inkl. kleiner Boulderhöhle (sogar die Kletterausrüstung kann kostenlos geliehen werden) und, was ich bisher am meisten genutzt habe, eine 25m Bahn zum Schwimmen mit Whirpool nebendran und Sauna in den Umkleiden. Für Studenten sind die Preise auch echt in Ordnung (55 € pro Monat, 180 € im Semester oder 10 Mal für 45 €). Außerdem macht (zumindest mich) Sport ausgeglichen, zufrieden und stärker (auch das Immunsystem), das bei dem norwegischen Wetter oft mal andersherum ausgehen kann… Mein Buddy aus Tromsö hat erzählt, dass es bei ihrer Familie im Norden gerade einige Meter Schnee hat, die Sonne aber erst wieder im Ende Januar herauskommt, sodass es den ganzen Tag dunkel ist – das würde mich glaub ich echt depressiv machen! Achja im Sommer ist es dafür den ganzen Tag hell, sodass man nicht richtig schlafen kann. Aber, wie es scheint, braucht man nur die richtige Einstellung zum Wetter (siehe auch Spruch oben) und kann dann ganz „normal“seinen Tag verbringen und alt werden. Denn warum sonst ist hier die Lebenserwartung so hoch – das muss wohl am Lebensstil hängen.
14. Januar:
Orientieren:
- Karte nach Norden ausrichten, so drehen, als ob man auf dem Weg geradeaus läuft
- markante Punkte (features) auf der Strecke sehen und auf der Karte entlang des Weges finden
- nicht immer den kürzesten, sondern den einfachsten Weg nehmen (markante Punkte, z B. Berg, entlang eines Baches,…)
Lifesaving:
- (um) Hilfe rufen
- immer erst versuchen die Person zu retten ohne selbst ins Wasser zu gehen, evtl mit Hilfsmitteln wie Ästen, Rettungsring, von einer Brücke…
- wenn das nicht möglich: erst mal etwas hinwerfen, woran sich die Person festhalten kann (Ball, etc.)
- reinspringen, so dass der Kopf immer über Wasser ist (Schrittsprung, nach vorne beugen, Arme erst hinten aber bei eintauchen schnell seitlich nach vorne ziehen)
so schnell wie möglich zur Person schwimmen, dabei den Kopf aber immer über Wasser haben, damit man die Person nicht aus dem Auge verliert
Falls Ertrinkender in Panik: beruhigen durch gut zureden, im Notfall untertauchen und mit schnellen sicheren Handgriffen abschleppen
Falls sich Ertrinkender an dich klammert: wegstoßen oder untertauchen und erneut beruhigen - Person an Land bringen: immer mit Person in Kontakt bleiben (auch beim aus dem Wasser steigen), mit Schwung (Person unter Wasser tauchen) an den Armen haltend aus dem Wasser ziehen und Abstand zum Wasser gewinnen (Wellen,…)
- Atmet Person noch? Nein: Beatmen bis Notarzt kommt
Ja: stabile Seitenlage
verschiedene Abschlepptechniken: die nehmen, die einem selbst am Besten liegt:
- von hinten fassen, re Arm über die re Schulter und unter der linken Achsel fassen, mit li Arm und Beinen paddeln
- ähnlich, nur mit 3 untersten Fingern unter dem Kinn halten (nicht auf Luftröhre drücken!), gestreckter Arm
Feuer machen:
- 3 Hauptdinge: Feuerquelle (Feuerzeug, Streichhölzer, Feuerstäbe), Sauerstoff, trockenes brennbares Material
- am Anfang: schnell brennbares Material, z. B. 1 cm vom Tampon abgeschnitten und auseinander gezogen mit Vaseline eingerieben, Rinde von einer Birke (Steifen), trockenes Gras, kleine trockene Äste
im Rucksack:
- 1. Hilfe Set (mit Bandage, Rettungsfolie)
- Tape
- warme Klamotten und Mütze
- Seil
- Lunchbox
- Thermoskanne bevorzugt mit Suppe, statt Tee oder Kaffee (Suppe stärkt mehr, bei Tee und K muss man öfter aufs Klo)
- (Stirn)lampe
- Biwacksack (bei Sturm zum Pause machen)
- Messer
- Feuerquelle
- Map and Compass
- alles bevorzugt in wasserdichten Taschen
20. Januar 2015:
Yahoooo gestern hat es fast den ganzen Tag geschneit, sodass wir heute ca. 10 cm Schnee hatten und das erste mal Langlaufen waren!! Da die wenigsten schon mal langlaufen waren, war es ein sehr amüsanter Tag mit einigen Stürzen und Schreien, aber auch vielen lachenden Gesichtern. Außerdem hat man am Ende deutliche Fortschritte zum Anfang gemerkt! Allein schon das Pflegen, sprich Wachsen der Skier war aber schon recht zeitaufwändig und schweißtreibend! Unser Lehrer Len hat auch das Motto: Lernen durch Probieren! Deshalb haben wir am Anfang einfach das getan was wir dachten (inkl. Skier anziehen – ich hatte meine falsch herum an und hab mich gewundert, warum denn so gar nichts klappt 😀 danach ging es dafür aber umso besser). Nach einer kleinen Skigewöhnung hieß es dann: So jetzt erkundet mal die Gegend, probiert aus, was ich euch gezeigt habe und fragt, wenn ihr Fragen habt! Das war einerseits sehr lustig, andererseits, da wir nicht an diese Bewegungen gewöhnt waren, waren wir nach kurzer Zeit unter der Jacke nässer als außerhalb (obwohl es geschneit hat) – so ging es zumindest mir. Aber dadurch, dass ich schon einige Erfahrung im Alpin Skifahren hab, sind mir zumindest die zwei Holzlatten an den Füßen nicht ganz so fremd wie manch anderen (Engländer, Amerikaner,…) – allerdings sind sie wesentlich dünner und somit wackeliger bergab… Leider hat es schon wieder ein paar Grad über Null, sodass der Schnee matschig wird und schmilzt. Hoffentlich wird es wieder kälter, damit wir weiter üben können!!
Außerdem hatten wir heute noch unsere erste Stunde des norwegisch Crash-Kurses. 3 Stunden still sitzen nach einem langen Tag inklusive Langlaufen ist aber vor allem für Friluftsliv-Leute relativ langweilig und ziemlich ermüdend. Zum Glück waren aber viele von den Friluftsliv-Leuten im Kurs, sodass es nicht langweilig wurde. An sich ist die Dozentin relativ schnell voran gegangen und hat gleich viel von uns erwartet. Gut, dass ich mit Jochen im letzten Semester schon ein paar Stunden mehr oder weniger erfolgreich hinter mich gebracht habe, so konnte ich wesentlich einfacher folgen. Außerdem hatten wir Deutschen einen großen Vorteil gegenüber anderen Sprachen, da doch recht viele Ähnlichkeiten bestehen und v. a. Für englischsprachige Landsleute das Aussprechen des norwegischen ö oder ü schon eine Herausforderung bedeutet. Andererseits ist der Kurs aber auf Englisch, sodass ich um 2 Ecken übersetzten muss… Mal schauen, was nach den 8 Wochen hängen bleibt!
Gestern hatten wir wieder unseren wöchentlichen Montags-Trip mit den norwegischen Friluftsliv-Studenten. Diesmal war das Thema Group Dynamics. Unsere Aufgabe war es also in ca. 8-Mann starken Gruppen verschiedene Herausforderungen zu bewältigen, z. B. Ein Zelt nur aus einem Tarp (Plane), Schnüren und was wir im Wald finden zu errichten, ein Feuer zu machen (im Schneegestöber), etc. Das war aber schon mal eine gute Vorbereitung für den weiteren Kursverlauf, haben sie uns verraten – es bleibt spannend und wird wohl nicht langweilig werden…