09 Mountain-Safety Field Trip (Snowhole)

23. – 26. March

Abstract:

Aim of the trip was to survive in the snow and to prove our hopefully improved ski technique with a heavy backpack. On the first day we skied out from Berdalsbru 6 km to the hut Berdalsbu, had a look in the surrounding area for a good snowhole spot (overhanging deep snow on a hill at lee-windside) and stayed in the hut for the first night. The next day we went to the best snowhole spots, were shown how to build snowholes and igloos and finally did it by ourselves which took us about 5 hours. My group built two usual snowholes, one igloo and one sick igloo. It was a lot of fun but hard work to built these. Luckily we had good weather that our wet clothes could dry out during the breaks. Especially in this kind of work you could see the amount of social loafing in a person 😉 In the evening we tried to make a fire which was pretty hard in the snow and with all the wet branches – hard to survive in the winter! On the next day we met to make a day tour on skis. Unfortunately we did not calculate the time right so we were a bit late – it is really bad for people to wait in the snow for group members, who are not on time because they get cold! Try to be punctual! This day was really stormy that it was hard to navigate and to ski. Even the break was challenging: we used a big light weight tarp as a wind shelter. We were back at the snowholes in the late afternoon and couldn’t really do something else then going back to our sleeping bags as it was to stormy to make a fire.
The next morning we were snowed in in our snowhole that they had to dig us out. After we packed everything, we went back direction Berdalsbru and 1 km before we were said to dig an emergency shelter for ouselves for the next night. ‘Unfortunately’ the weather forecast suppoused a lot of snow in the night that we weren’t able to sleep in those and went instead back to Kristiansand.

It was a really nice experience to built a shelter just out of snow and as we were in a group we had to help all together, which was good for the group dynamic. After this trip you really appreciate any kind of hut where you have an oven to dry your clothes and a dry sleeping area. But to be honest the sleeping wasn’t as cold as I expected (minimum temperature in the snowhole is about 4 degrees), so I had a good night sleep!

 

Der Trip:

Eine Schneehöhle bauen und in dieser dann auch zu übernachten hört sich für viele nach Spaß und Abenteuer an, v. a. in einem Gebiet, in dem auch genug Schnee dafür liegt. So ging es am Anfang auch mir und den meisten anderen aus meinem Kurs. Als der Mountain safety field trip dann aber näher kam und wir auch schon einige (nasse und kalte) Erfahrungen im Schnee gesammelt hatten, wurde die Angst nicht mehr warm zu werden immer größer. Denn man kann zwar Abends manchmal mit ziemlicher Mühe ein Feuer schüren, dass dann ein bisschen wärmt und trocknet oder auch im Schlafsack einzelne kleinere Klamotten, wie Socken, trocknen, aber wenn gleich nach dem Schneehöhlengraben die Winterjacke oder die Schuhe nass sind, hat man ein kleines Problem. Weiterhin kann auch das Wetter umschlagen, sodass kein Feuer mehr entzündbar ist und man entweder auf Skiern steht oder in seiner Schneehöhle in seinem Schlafsack sitzt… Was mich dann aber doch motiviert hat, war, dass wir alle 22 aus unserem Kurs zusammen mit 2 erfahrenen Leitern losgezogen sind und die wenigsten schon eine Tour wie diese mitgemacht haben – zusammen stehen wir das durch und dann ist Frühling!! (hab eigentlich keine Lust mehr auf Schnee…) So viel zu meinen Gedanken vor der Tour…

 

So sind wir dann am Montag Mittag von Berdalsbru mit unseren schweren Ruckäcken, ausgestattet mit Schneehöhl-Ausrüstung und Essen für die nächsten 5 Tage, losgezogen. Nach 6 km leicht bergauf, haben wir dann auch die gemütliche Hütte Berdalsbu erreicht, die das Schlafdomizil unserer ersten Nacht sein sollte, da wir an diesem Tag keine Zeit mehr hatten eine Schneehöhle zu graben. Wohl aber, um nach einem geeigneten Gebiet für eine solche – besser gesagt für einen Platz, an dem man mindestens 4 – 6 Schneehöhlen möglichst nahe beieinander bilden kann – zu suchen. Da das Wetter an diesem Tag recht gut war, hat es auch einfach Spaß gemacht, ohne den großen Rucksack durch die Gegend zu fahren. Nach einer warmen und komfortablen Nacht gings dann raus – ade Zivilisation! Glücklicherweise haben wir aber ein Gebiet unweit von der Hütte gefunden, sodass bei Notfällen es nicht weit war (und auch unsere zwei Leiter dort gemütliche Nächte verbringen konnten). Auch der Wettergott hat es gut mit uns gemeint und uns noch mal einen schönen sonnigen Tag zum Buddeln beschert. Zuerst folgte ein bisschen Theorie: Wer eine Schneehöhle bauen will, sollte an der Lee-Seite (Wind „leer“) eines Berges nach Schneeüberhängen Ausschau halten und die Tiefe des Schnees dann mit einem Lawinen-Rettungsstock prüfen (mindestens 2,5 m). Außerdem sollte das diese an einem recht steilem Hang liegen, damit der herausgegrabene Schnee einfach den Hang runterrutschen kann und nicht mühevoll aufgestapelt werden muss. Dann wird erst mal ein großes Loch, in das eine Person stehend reinpasst, zur Wand gegraben, also 2,5 m in den Schnee. Von dort werden dann in ca. 1 m Höhe nach links und rechts Plattformen (rund 2 x 2 m) in die Wand gegraben, die dann unsere Betten für die nächsten paar Tage darstellen. Alternativ kann auch eine Schneesäge zum ausgraben verwendet werden. Diese braucht man spätestens, um den Eingang richtig zu „verschließen“ bzw. zu verkleinern. Das lustige ist, dass man sich so einfach ein „Zimmer“ in den Schnee graben kann – allerdings hört sich das leichter an als es ist – echt harte Arbeit, die viel Zeit, Schweiß und Energie benötigt. Durch das gute Wetter hat es aber auch nichts gemacht, ab und zu mal eine Pause in der Sonne zu machen…

Da wir nicht optimale Bedingungen hatten, um für alle eine Schneehöhle zu bauen, haben wir uns entschieden, dass wir noch ein normales Iglu und ein Sig-Iglu als weitere „Unterkünfte“ bilden. Bei letzterem wird auf einem ebenen Grund erst ein Loch so tief wie möglich mit ca. 2 m Durchmesser gegraben und ein dazugehöriger Tunnel. Dann stellen sich 6 Leute, die sich zu einem Kreis eingehaken und sich nach vorne beugen, hinein. Auf diese wird dann eine Plane gelegt. Für alle außen stehenden heißt es dann: So viel Schnee wie möglich auf das Tarp!! Nach ca. 20 Minuten und 40 cm Schneedecke über den Menschen, können sie dann nacheinander über den Tunnel aus dem Loch kriechen, da durch die Kompression der Schnee dann von alleine halten sollte. Als letztes wird innen der Schlafraum ausgehöhlt. Nach ca. 6 h Arbeit und einigen Pausen, waren unsere Schlaflager sicher und wir konnten uns um Feuerholz kümmern oder einfach die Gegend mit Skiern erkunden (macht man eh, wenn man aufs Klo geht, kalt ist oder Wasser am Nachbar-Bach holen will). Das Feuer hat leider nicht ganz so gut geklappt, da natürlich alles nass und klamm war. Aber ein kleines Glühfeuer hatten wir am Ende trotzdem das ein bisschen Wärme gespendet hat – trotzdem hab ich mich dann schon auf meinen (hoffentlich) warmen Schlafsack gefreut. Die Nacht war dann auch besser als erwartet, auch wenn es ein bisschen reingeschneit hat – Eingangsloch zu groß. Am nächsten Tag haben wir im leichten Schneesturm eine kurze Skitour gemacht, unsere Karten-lese-Fähigkeiten bei Schnee verbessert und einiges über Schnee und seine Eigenschaften gelernt und auch ausprobiert. Mit ausprobieren meine ich, dass wir über einen Schnee-Überhang gefahren sind und somit eine Mini-Lawine ausgelöst haben und ein Stück auf dieser gefahren sind. Da es nicht aufgehört hat zu Stürmen, blieb uns nichts anderes übrig als den Spätnachmittag und Abend in unserer Schneehöhle zu verbringen und dort zu kochen. In der anschließenden Nacht war es meiner Meinung nach wesentlich wärmer, was natürlich auch an meiner Wärmflasche (heißes Wasser in der Alu-Trinkflasche) liegen könnte. Am nächsten Morgen hat sich aber herausgestellt, dass der Eingang verschlossen war und es deshalb nicht reingezogen hat. Es hat nämlich über Nacht so viel geschneit, dass wir komplett in unserer Höhle eingeschneit waren. Als wir es am Morgen entdeckten, waren wir erst etwas erschrocken, haben aber dann beschlossen erst einmal zu Frühstücken, da es gerade nicht reinschneit und -windet. „Leider“ wurden wir dabei unterbrochen, da sich Ste aus der Nachbarschneehöhle Sorgen um uns gemacht hat und uns (5 Minuten!!) ausgegraben hat und dann schneebestäubt und total erleichtert mit den Worten „You are alive!!! I thought you are dead“ in unserem Eingang auftauchte – naja zumindest sein Kopf. Danach war Zeit alles zusammenzupacken und die Schneehöhle zu verlassen. Hotel für die nächste Nacht lautete Emergency Shelter. Ein Emergency Shelter wird im Normalfall, wie der Name schon sagt, nur im Notfall gebildet und verwendet. Im Wesentlichen besteht es aus einem windgeschützten Platz, an dem man die Nacht in Embryo Stellung (damit der Körper nicht so schnell auskühlt) und mit allen mitgebrachten Klamotten bekleidet verbringt. Das Ziel dieser Nacht ist meist nicht zu schlafen und sich komplett zu erholen, da man wegen der Kälte immer nur ein paar Minuten eindöst und dann wieder aufwacht, sondern die Nacht zu überleben. Eine solche Unterkunft besteht in schneereichen Gebieten oft aus einer in den Schnee gegrabenen Höhle. Ein solches Shelter zu bilden war, nach 5 km im Tiefschnee fahren, unsere heutige Aufgabe. Jeder hatte also eine halbe Stunde Zeit einen geeigneten Platz zu finden und sich dann ein Lager für die Nacht in den Schnee zu graben. Nach 30 min buddeln, sah mein Shelter aus wie eine Hasenhöhle. Der Plan war, auf meinem Rucksack zu sitzen und mich mit der Isomatte von der umliegenden Schneewand zu isolieren – ob das klappt?! Glücklicherweise wurde die Übernachtung wegen Unwetterwarnung abgeblasen (am nächsten Tag hätte man uns alle ausgraben müssen, da wir unter einer ca. 30 cm dicken Schneedecke begraben worden wären – wenn man überhaupt auch jedes Lager gefunden hätte…). Puuuuh Glück gehabt!! Wäre zwar eine Erfahrung gewesen, aber ich bin auch dankbar, dass es nicht stattgefunden hat. Denn so habe ich mich nicht erkältet und einen Tag mehr zum Erholen für die Osterferien – dem Ausflug nach Bergen steht nichts mehr im Wege!!

Eigentlich habe ich jetzt echt genug vom Schnee und freue mich auf den Frühling, der auch schon vor unserem Snowhole-Trip in Kristiansand seine ersten Spuren hinterlassen hat – nur leider gab es eine böse Überraschung als wir wieder in der „Heimat“ ankamen: 10 cm Schnee!! Den ganzen Winter haben wir darauf gewartet!! grrr…