Dienstag – 23.01.17

Die Zeit vergeht wie im Flug. Ich wollte eigentlich öfter meine Ereignisse dokumentieren, aber ich komme kaum dazu. In den Lektionen behandeln wir im Moment group dynamics. Vieles habe ich schon gehört, aber es ist sehr interessant darüber zu diskutieren.

Letzte Woche haben wir eine Lektion zu Zelt und Unterschlupf gehabt. Wir haben den Tag draussen verbracht und in Gruppen Zelte aufgestellt, mit Blachen einen Notfallunterschlupf gebaut und gelernt, wie man am besten ein Feuer macht.

Was wir gelernt haben, konnten wir gleich bei unserem Wochenendausflug zum Preikestolen bei Stavanger anwenden. Eine Gruppe (zwei Autos) fuhr am Donnerstagabend los und übernachteten am See, beim Parkplatz, am Fusse des Preikestolens. Wir (ein Auto) fuhren am Freitag um 6.00h los und trafen schlussendlich oben auf dem Preikestolen auf den Rest der Gruppe. Die Wanderung dauerte etwa 1.5 Stunden. Normalerweise ist es im Januar nicht gut möglich, die Wanderung zu machen. Da aber im Moment kein Schnee da ist, mussten wir nur einige eisige Stellen überwinden. Oben am Ziel war es ziemlich windig, aber wir hatten Glück mit dem Wetter und hatten eine tolle Aussicht. Da um diese Jahreszeit keine Touristen und auch sonst nicht viele Leute zum Preikestolen wandern, hatten wir viel Zeit Fotos zu machen. Die Jungs hatten dann die glorreiche Idee, ein Foto zu machen, auf dem nur ihr bestes Stück bedeckt ist. Wir Mädels haben uns dann entschieden auch eines zu machen, oben ohne aber nur von hinten. Es war ziemlich kalt aber sehr lustig. Als wir wieder zurück waren, mussten wir noch unser Zelt aufstellen und anschliessend haben wir Holz gesammelt, für ein grosses Feuer. «Werwölfle» war das Spiel des Abends, bei dem man die Leute der Gruppe gut besser kennen lernen kann. Die Nacht war für mich kalt und mit wenig Schlaf. Um 7.00h haben wir dann beschlossen, dass wir noch einmal hoch wandern möchten, um den Sonnenaufgang zu sehen. Einige der Gruppe schliefen weiter und wir starteten erneut den Aufstieg. Es war hart den steilen Teil des Wegs hoch zu kommen, wenn man noch nicht mal richtig wach ist. Aber wir haben es gerade noch rechtzeitig geschafft, um den Himmel mit rot gefärbten Wolken zu sehen. Es war ein tolles Gefühl und definitiv die richtige Entscheidung, den Weg noch einmal auf uns zu nehmen. Als wir zurück waren und alles zusammengepackt haben, machten wir uns auf den Weg nach Stavanger. Wir waren alle ziemlich müde und wir waren uns einig, dass Stavanger nicht die interessanteste Stadt ist. Darum haben wir nicht sehr viel Zeit da verbracht und uns am späten Nachmittag auf den Nachhauseweg gemacht. Es war ein toller Trip mit vielen schönen Erinnerungen und Eindrücken. Es ist auch toll Zeit mit den Leuten der Klasse zu verbringen, da wir uns nun immer besser kennen. Ich freue mich schon auf weitere Trips.

Ich war froh konnte ich den ganzen Sonntag zu Hause in meinem Bett verbringen. Ich war ziemlich müde nach diesem Ausflug und brauchte den ganzen Tag, um mich zu erholen. Montag hiess es ja dann auch schon wieder Day Trip mit der Norwegerklasse. Diesmal war das Thema Orientierung. Wir mussten einige Posten suchen und noch weitere Spiele in der Gruppe absolvieren. Es war lustig und wir hatten eine tolle Gruppe. Es ist schön die Norweger jede Woche etwas besser kennen zu lernen, auch wenn man sie noch etwas dazu motivieren muss, englisch mit uns zu sprechen.

Heute hatten wir unseren zweiten Mädels-Abend. Wir haben beschlossen, dass wir Mädels der Klasse uns ab und zu treffen, um zusammen zu kochen. Letzte Woche war Pasta Party und heute haben wir Pizza gemacht. Schnippeln, lachen, essen, lachen, Spiele spielen, lachen. Dies ist das Programm unserer Abende.

 

Sonntag – 22.01.17

Und schon wieder ist ein ereignisreiches Wochenende vorbei. Am Freitagabend haben Marie, meine Mitbewohnerin, und ich einen Mädelsabend gemacht. Mit Pommes aus dem Ofen, einer Flasche Wein und einem sehr schlechten Film : ).

Eine Buddygroup hat für Samstag wieder einen Ausflug geplant. Diesmal ging es auf die Halbinsel Odderøya, welche ich bei meiner Ankunft schon etwas erkundet habe. Auf diesem Weg, den wir genommen haben, gibt es einige schöne Aussichtspunkte. Die Insel ist voll von alten Bunkern und sonstigen Militärüberbleibsel. Das Ziel war ein Platz, mit vielen Tischen und Bänken, wo man picknicken und verweilen kann. Sonntags kann man da Waffeln und Kaffee kaufen. Leider nicht am Samstag, aber dies ist ein Grund mehr, den Ausflug zu wiederholen. Wir hatten das schönste Wetter und konnten etwas Sonne tanken. Dies war toll, da man sie hier nicht so lange sieht am Tag. Darauf folgte dann ein weiterer Ausflug zu Ikea für mich und Marie, da wir immer noch keinen Tisch hatten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Abend wollten wir mal sehen, wie das Nachtleben in Kristiansand so ist. Da die Norweger erst kurz vor Mitternacht in die Stadt gehen, haben wir uns auch daran gehalten. Leider waren die meisten Clubs erst ab 22 und die meisten der Gruppe kamen nicht rein. Dann sind wir in einem ziemlich komischen Laden gelandet, wo wir es dann auch nicht lange aushielten und wir haben uns wieder auf den Nachhauseweg gemacht. Naja nicht gerade sehr erfolgreich, aber es gibt noch weitere Bars und Clubs : ).

Am Sonntag haben wir eine Wanderung gemacht. Der Start der Wanderung war etwa 20 Fahrradminuten vom Stadtzentrum entfernt. Das tolle hier ist, dass man nicht weit gehen muss und man ist mitten in der Natur. Es war eine sehr schöne Wanderung durch den Wald und mit einigen Aussichtspunkten. Leider hatten wir anfangs nicht ganz so glück mit dem Wetter und genau als wir Mittagspause gemacht haben, an einem sehr schönen See, hat es ein wenig angefangen zu regnen. Aber als wir fertig waren, kam dann sogar noch die Sonne hinter den Wolken hervor und es entstand eine sehr schöne Stimmung. Am Schluss kamen wir noch zu einem Aussichtspunkt mit einem kleinen Felsen, der über den Abgrund raus ragte. Natürlich mussten wir dies fotografisch festhalten. Insgesamt waren wir etwa 4.5 Stunden auf dem Rundweg unterwegs und wir machten uns mit unseren Fahrrädern wieder auf den Nachhauseweg. Mir war zwar bewusst, dass mein Fahrrad nicht das Beste ist, aber plötzlich hatte ich unerwartet keine Luft mehr in meinem vorderen Reifen. Ja, dass hiess dann, dass ich eine Stunde nach Hause laufen konnte. Ich war ziemlich kaputt. Andererseits war es ein gutes Gefühl, müde zu sein, weil man etwas gemacht hat. Auch ist mir wieder einmal bewusst geworden, dass positives Denken viel ausmacht. Man muss die Dinge halt nehmen wie sie kommen und das Beste daraus machen. Shit happens.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum krönenden Abschluss des Wochenendes, sind wir dann noch im Meer baden gegangen. In der Nähe, wo die meisten von meinem Kurs wohnen, gibt’s ein Strand. Dann sind wir ausgerüstet mit Badesachen, waren Sachen für danach und Stirnlampe zum Strand marschiert. Rein und gleich wieder raus. Die Jungs sind sogar mit dem Kopf untergetaucht. Ich fand es nicht so extrem kalt, war dann aber doch froh, wieder meine Sachen anziehen zu können. Das Wasser hatte etwa 5 Grad und die Aussentemperatur betrug 4 Grad. Das war ein tolles Erlebnis und auf jeden Fall wiederholungsbedürftig.

Mittwoch – 18.01.17

Die Zeit vergeht hier wie im Flug und jeden Tag erlebe ich so viel Neues. Am Montag hatten wir den ersten Ausflug mit den Norwegischen Studenten. Wir sind an den selben Ort gewandert, wie mit den Buddys am Sonntag. Diesmal hatten wir etwas mehr Zeit und wir haben Feuer gemacht und etwas gegessen. Das Wetter war traumhaft, aber leider fehlt immer noch der Schnee.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Norwegisch Kurs hat begonnen und ich finde es sehr spannend eine neue Sprache zu lernen, auch wenn ich manchmal schon mit meinem Englisch etwas Probleme habe. Leider ist nicht die Zeit, sich intensiv mit der Sprache auseinander zu setzen. Sprache ist jedoch etwas, was zum Kennenlernen einer anderen Kultur dazu gehört.

Hei. Jeg hetter Florence. Jeg bor i Kristiansand nå og kommer fra Sveits. Jeg snakker sveitsertysk, tysk, engelsk og litt norsk.

Zumindest kann ich mich vorstellen J. Bin gespannt was innerhalb der sechs Wochen Sprachkurs dann raus kommt.

Heute haben wir draussen mit Karte und Kompass gearbeitet. Ich glaube alleine wäre ich verloren gegangen. Es ist gar nicht so einfach, sich gleichzeitig auf den Weg und die Karte zu konzentrieren, vor allem wenn die Wege eisig sind. Schlussendlich sind wir aber alle am Ziel angekommen. Ich hoffe ich muss mich nach diesem Semester nicht mehr als «orientierungslos» bezeichnen.

 

sunday – 15.01.17

Already two weeks since I get ready to leave Switzerland for one whole semester to study in Kristiansand Norway. I was looking forward for a long time and was a little bit afraid to. I knew we will make many nice trips and for me many things will be new. Than at the first day our lecturer Len presented us our program for the semester and we all were so excited. We will spend a lot of time outside and make different activities. Some activities are with the Norwegian students, which are in a separate class. I’m sure we will learn a lot from them. Friluftsliv is what the Norwegians practice. It means that they spend a lot of time outside and that they have a special connection to the nature. This way of thinking is what I like about Norway and what I would like to learn more about.

Here we have a buddy group system, where all international students are referred to some Norwegian students (or students who study here for a longer time). Our buddies (two Norwegian girls) showed us the city and gave us insider tips what to do and not to do in Norway. We also had some parties organized by some buddy groups. But we don’t just party, we also made a hiking tour, where we could see all over Kristiansand.

On Friday, some of our class joined a few Norwegian guys on an overnight trip in the forest right behind the university. The weather forecast was good with no rain or snow. We hiked up for around one hour with all our stuff in our backpacks. When we arrived, we had a great few over Kristiansand and we began to build our shelters out of tarps and a fire. I never done this before and I felt a little bit lost and had no idea what to do. But then I could help collect bark, because all the firewood was wet. We peeled off carefully the bark from the trees. When our shelter was finished and the fire was burning, we had dinner. Some of us made potatoes in aluminum foil and sausages or just sandwiches. A highlight were the bananas with chocolate. We enjoyed the time together while telling stories around the fire. The beginning of the night in my sleeping bag was quite cold. My place was right at the edge, where the wind was blowing in. I didn’t sleep well but it was a great experience. And we were surprised by snow in the morning. It was nice to see the trees with little snow on it from the inside of our shelter. Around noon we arrived back home and the first I did was taking a shower for 10 minutes. I felt tired but happy and I’m already looking forward doing more trips like that.

 

 

Schon zwei Wochen seit ich mich bereit gemacht habe die Schweiz für ein Semester zu verlassen, um in Kristiansand Norwegen zu studieren. Ich hatte mich schon lange darauf gefreut und gleichzeitig hatte ich auch etwas Angst davor. Ich wusste, dass wir viele tolle Ausflüge machen werden und dass einiges ganz neu sein wird für mich. Am ersten Tag hat uns Len, unser Dozent, das Programm für das Semester vorgestellt. Wir waren alle begeistert. Auf dem Programm steht viel Zeit draussen und verschiedene Aktivitäten. Einige Aktivitäten werden wir zusammen mit den norwegischen Studenten haben, welche in einer separaten Klasse sind. Ich bin mir sicher, dass wir von ihnen einiges lernen werden. Friluftsliv ist was die Norweger leben. Das meint, dass sie viel Zeit draussen verbringen und eine spezielle Verbindung zur Natur haben. Diese Art zu denken und zu leben ist, was ich an Norwegen mag und worüber ich mehr erfahren möchte.

Hier haben wir ein Buddy-Group System, bei dem alle International Studenten einigen norwegischen Studenten (oder Studenten, welche schon länger hier studieren) zugeteilt sind. Unsere Buddys (zwei Norwegerinnen) haben uns die Stadt gezeigt und Insider Tipps gegeben, was man in Norwegen macht und was nicht.  Wir hatten bereits einige Partys, welche von den Buddy-Groups organisiert wurden. Wir machen aber nicht nur Party, sondern auch Ausflüge, wie zum Beispiel eine Wanderung zu einem Ort mit toller Aussicht über ganz Kristiansand.

Am Freitag haben wir, also einige unserer Klasse, uns einigen Norwegern angeschlossen für einen Übernachtungsausflug in den Wald, direkt hinter der Uni. Die Wettervorhersage war gut, ohne Regen und Schnee. Wir wanderten etwa eine Stunde mit all unserm Gepäck im Rucksack. Als wir angekommen sind, hatten wir einen tollen Ausblick über Kristiansand und wir haben begonnen unsere Unterschlüpfe aus Blachen zu bauen und Feuer zu machen. Da ich sowas noch nie zuvor gemacht habe, fühlte ich mich etwas verloren und wusste nicht genau was ich tun soll. Dann konnte ich helfen Baumrinde zu sammeln, da das Holz nass war. Wir haben mit dem Messer die Baumrinde vorsichtig abgeschält. Als die Unterschlüpfe fertig waren und das Feuer brannte, hatten wir Abendessen. Einige von uns machten Kartoffeln in Alufolie und Würstchen oder einfach ein Sandwich. Ein Höhepunkt waren die Bananen mit Schokolade. Wir genossen die Zeit zusammen am Feuer und erzählten uns Geschichten. Am Angang der Nacht war mir ziemlich kalt in meinem Schlafsack. Mein Platz war am Rand, wo der Wind reingeblasen hat. Ich hatte zwar nicht gut geschlafen, aber es war ein tolles Erlebnis. Und wir wurden vom Schnee überrascht am Morgen. Die leicht weissen Bäume waren schön an zu sehen, vom Innern unseres Unterschlupfs. Um den Mittag waren wir dann zurück. Als erstes ging ich für etwa 10 Minuten unter die Dusche. Ich war sehr müde aber auch glücklich und ich freue mich schon jetzt auf weitere solche Ausflüge und Erlebnisse.