Donnerstag – 09.03.17

Wanderung von Vennesla nach Kristiansand 3.3./4.3.

Für das vergangene Wochenende war wieder ein selbstorganisierter Gruppentrip angesagt. Ganz spontan haben wir uns zu einer Gruppe von sechs Personen zusammengefunden. Simon hat einen Routenvorschlag gemacht (https://www.ut.no/tur/2.9671/):

Also haben wir unsere grossen Rucksäcke am Donnerstagabend gepackt, damit wir am Freitag nach der Lektion und einer kleinen Mittagspause zu Hause los gehen konnten. Am ersten Tag wollten wir einfach soweit wandern wie wir mögen, einen guten Unterschlupf mit den Blachen bauen und dann am zweiten Tag zurück nach Kristiansand gehen. Die Wettervorhersage war einigermassen ok für Freitag und Samstag sollte es dann regnen und kälter werden. Wir starteten mit einer kurzen Besichtigung in Vennesla, ein süsses kleines Örtchen, und schauten uns den See an. Anschliessend haben wir mit unserer Wanderung begonnen. Da ich den Fehler gemacht habe, am Abend vorher ins Fitness zu gehen, hatte ich schon ziemlich Muskelkater. Das auf und ab wandern mit dem schweren Rucksack, war wie eine weitere Runde Squats mit Gewichten. Die Umgebung war wunderschön, alles übersäht von Moos. Es war mystisch und erinnerte mich an eine Märchenlandschaft, in der jeden Moment Trolle auftauchen könnten. Leider war der Boden sehr sumpfig, was das vorangehen sehr erschwerte. Immer mal wieder sank jemand ein und wir mussten mit Mühe Wege finden, damit wir nicht alle mit nassen Schuhen weiter gehen müssen. Auf dem Weg haben wir uns entschieden, dass wir gerne auf den Hügel «Sletteheia» gehen möchten. Also haben wir unsere Route geändert. Da es aber schon langsam dunkel wurde und wir uns durch das dauernde auf und ab nicht wirklich dem Hügel näherten, haben wir nach einem einigermassen trockenen Plätzchen gesucht. Dies stellte sich als eine Herausforderung heraus, in dem Sumpfwald. Unter einem Baum haben wir dann einen genügend grossen Platz gefunden. Eine Gruppe hat den Unterschlupf gebaut und die andere hat Feuerholz gesucht. So konnten wir gemütlich unter unserem Unterschlupf sitzen, nahe beim Feuer und den Abend geniessen. Ich war ziemlich müde und hungrig. Nach einigen Spielen und Gesprächen haben wir es uns in unseren Schlafsäcken gemütlich gemacht. Meine Nacht war, obwohl es nicht kalt war, eher unangenehm. Ich hatte die ganze Nacht Krämpfe und habe kein Auge zu getan. Da es aber ansonsten angenehm war unter unserem Unterschlupf, haben wir schlussendlich bis 11.00h geschlafen, und sogar ich konnte so noch ein paar Stunden Schlaf bekommen. Morgens hat es begonnen zu regnen und dann auch zu schneien. Nach dem Frühstück haben wir uns dann langsam bereit gemacht, um uns auf den Weg zurück nach Kristiansand zu machen. Wir wussten, dass noch ein ziemlich weiter Weg vor uns liegt, dass wir aber mehr als sechs Stunden brauchen haben wir alle nicht gedacht. Auf und ab, mit einigen Orientierungsschwierigkeiten und weiter durch den Sumpf. Irgendwann wollten wir dann nur noch nach Hause und wir haben auf dem ganzen Weg nie mehr als 5 Minuten Pause gemacht. Fix und fertig sind wir ca. um 19.00h zu Hause angekommen. Es war ein sehr strenger Ausflug und ich kam einige Male an meine Grenzen. Andererseits gab es mir ein gutes Gefühl und wir hatten eine gute Gruppe, die einander geholfen und unterstützt hat.

Dann war ein Faulenztag angesagt J, bevor es dann am Montag wieder einen Tag mit den Norwegischen Studenten gab mit vielen Spielen im Schnee. Das Wetter wechselt von Tag zu Tag. Ein bisschen Frühling, Schneesturm, Regen, wieder Sonne.

Endlich war der Schwimmtest angesagt. Am Dienstag hiess es in sechs Minuten vier Längen schwimmen, tauchen und Puppe rauf holen, zwei längen eine Person abschleppen und aus dem Wasser ziehen. Ich bin froh haben wir dies nun hinter uns.

Montag – 27.2.17

Endlich schaffe ich es einmal wieder etwas in meinen Blog zu schreiben. Die Zeit vergeht so schnell, dass plötzlich ein paar Wochen vergangen sind. Ich versuche mal von vorne an zu fangen.

Der Skikurs in Syrtveit war toll. Wir wohnten in Cabins von Troll Aktiv. Troll Aktiv ist ein Center, welches viele Outdoor Aktivitäten anbietet. Rafting, Kayaking, Paintball, Klettern, Mountainbike, Team building Angebote und vieles mehr. Tim, der Gründer dieses Activity-Center, war neben Len ein Kursleiter. Die Gruppen wurden durchmischt mit Leuten, die schon Erfahrung mit Skifahren haben und solchen, die noch nie auf Skiern gestanden haben. Ich war in Tims Gruppe und da er sehr viel Erfahrung hat, konnten wir sehr von ihm lernen. Zuerst mussten wir uns etwas an die Ski gewöhnen und haben Grundlegendes gelernt. Als alle einigermassen vorwärts kamen, haben wir begonnen Hügel runter zu fahren. Das ist gar nicht ganz einfach, wenn man mit den Fersen nicht an den Skiern angemacht ist. Ich war aber schlussendlich erstaunt, wie gut es bei mir funktioniert hat. Auch die, welche noch nie auf Ski an den Füssen hatten, haben schnell Fortschritte gemacht. Leute, welche sonst viel Zeit miteinander verbringen, wurden in dieser Woche voneinander getrennt. Dies hat die Möglichkeit geboten, einmal mit anderen ins Gespräch zu kommen, was ich sehr genossen hab. Das Gebiet, in welchem wir meist Ski gefahren sind, war ca. 15 Minuten mit dem Bus entfernt. Da es an einem Tag oben sehr windig war, haben wir den Tag auf den gemachten Tracks gleich bei Evje verbracht. Auf den gemachten Tracks kommt man zwar schneller voran und man kann sich besser unterhalten, aber ich find es spannender, neben der Piste durch den Wald oder einen Hügel hoch zu gehen. Am Freitag wurden dann die Gruppen so eingeteilt, dass die etwas Besseren mit Tim und die anderen mit Len unterwegs waren. Mit Tim sind wir neben der Piste ziemlich weit gegangen. Das Tempo war ziemlich höher als die Tage zuvor und am Ende des Tages hatte ich etwas Mühe mit zu halten. Ich kam zwischendurch etwas an meine Grenzen, was aber ein gutes Gefühl war und schlussendlich war ich stolz auf mich und zufrieden. Es ist schon nicht ganz einfach mit Sportstudenten mit zu halten, aber auch nicht unmöglich.

Nicht nur das Skifahren war diese Woche toll. Wir waren alle Mädels in einer Cabin, mit einer grossen Küche. Wir haben jeden Abend zusammen gekocht und es war jedes Mal ein Festmahl. Es war toll Zeit zusammen zu verbringen und einander noch besser kennen zu lernen. Am Ende der Woche war ich dann aber doch froh, wieder in meinem Zimmer zu sein und etwas Zeit für mich zu haben. Eigentlich habe ich geplant, ein ruhiges Wochenende zu haben, was dann aber doch nicht so war.

Am Samstag fand ein Schlittel Event von Red Bull statt. Einige von uns haben uns bei einem Hügel, nahe von meiner Wohnung getroffen und wir konnten den Hügel runter schlitteln. Es war sehr lustig und wir haben sogar an einem Wettrennen teilgenommen.

Am Abend haben wir uns zu fünft getroffen um Sushi essen zu gehen. Die ganze Woche war in Kristiansand in einigen Restaurants essen für 100 Nok.

Am Sonntag haben wir es endlich mal geschafft auf Odderöya Waffeln essen zu gehen. Leider war es nicht so schönes Wetter, aber wir konnten die Waffeln und den Kaffee trotzdem draussen geniessen. Und am Abend gab es dann noch einen Elchburger für 100 Nok. in einem anderen Restaurand in der Stadt.

Und das Wochenende war um und ich habe weder den Blog noch die Assignments geschrieben.

Die Woche von 13.2. bis 17.2. hatten wir Kletterkurs und Schwimmen, wie auch einige Lektionen über Kinder und Natur. Ich konnte mich aber nicht so richtig konzentrieren diese Woche, da ich mich schon auf den Besuch von Sandra und Marc am Donnerstag und die Ankunft von Lukas am Freitag gefreut hab.

Sandra, Marc und ich haben am Freitag den Tag im Shoppingcenter verbracht und ein bisschen eingekauft. Ab Freitag haben wir dann ein bisschen Zeit zu viert verbracht. Es war sehr schön meine Lieben hier zu haben und mit ihnen die Zeit zu geniessen, auch wenn das Wetter nicht ganz so toll war.

Am Montag war wie meist ein Monday Trip angesagt. Diesmal hat eine Gruppe von unserer Klasse den Tag organisiert und geplant. Was aber niemand gewusst hat, dass die Norweger Ferien hatten und somit waren wir alleine. Das Ziel des Tages war es, die Orientierungsfähigkeiten zu verbessern. Leider hat es mit der Planung nicht ganz geklappt und wir sind eine Stunde mit einer nicht hilfreichen Karte im Wald herumgeirrt und haben nichts gefunden. Naja schlussendlich haben wir einfach etwas Zeit draussen verbracht, was auch schön ist.

Dann hiess es packen für den Trip nach Alta. Dienstagmorgen um 5.22h fuhr unser Bus zum Flughafen. Zu sechst starteten wir unser Abenteuer. Simon, Timon, Kathrin, Melanie, Lukas und ich. Obwohl man im Flugzeug nicht viel macht, waren wir müde, als wir vor dem Mittag in Alta angekommen sind. Wir durften bei einer Freundin von Kathrin im Studentenwohnheim unser Zeugs unterbringen und schlafen, wenn wir nicht draussen schlafen. So sind wir mit dem Taxi dahingefahren und haben uns bereitgemacht, mit den Skiern die Umgebung zu erkunden. Wir sind Richtung Stadt gefahren (welche ziemlich klein ist J). Einkaufen für so viele Leute ist gar nicht so einfach und wir haben ziemlich viel Zeit bei Kiwi verbracht. Vollbepackt sind wir wieder zurück gefahren und haben begonnen etwa 5 Minuten vom Studentenwohnheim entfernte unsere Zelte auf zu stellen für die erste Nacht. Wir wollten zuerst testen, ob wir alle genügend warm haben, bevor wir etwas weiter entfernt draussen schlafen. Gefrühstückt haben wir dann nach der ersten Nacht auch drinnen und uns darüber unterhalten, was wir genau machen. Eigentlich wollten wir mit dem Bus irgendwo hin fahren, um dort Ski zu fahren. Wir haben aber dann so viel Zeit gebraucht, dass es sich nicht mehr gelohnt hat. Also sind wir den Hügel Komsa gleich nebenan hoch und haben eine wunderschöne Aussicht genossen. Es war streng und man konnte auf dem Weg sehen, dass wir nicht alle auf dem selben Niveau sind, aber schlussendlich haben wir es alle geschafft. Auf dem Weg runter habe ich dann einige Male den Schnee geküsst J. Für die nächsten Zwei Tage war ein Trip mit Übernachtung geplant. Leider konnten wir nicht zum Canyon fahren, da der Bus nicht fuhr. Also mussten wir unsere Pläne wieder ändern. Uns blieb nichts anderes übrig als wieder von zu Hause aus los zu gehen. Mit dem grossen Rucksack, welcher etwa 15 kg wog, auf dem Rücken ging es los. Zuerst entlang gemachter Tracks und dann neben der Piste hoch den Hügel. Zum Glück sind wir zuerst auf gemachten Tracks gefahren. Das Gleichgewicht zu halten mit so viel Gewicht auf dem Rücken ist gar nicht so einfach und sehr anstrengend. Da wir keine Karte hatten, habe ich mich zwischendurch etwas verloren gefühlt. Ich war sehr froh, als wir dann endlich an dem Platz ankamen, wo wir unsere Zelte aufstellen konnten. Die Aussicht war hammer und hob die Stimmung erheblich. Wir richteten uns ein und jeder hatte eine Aufgabe, damit niemandem kalt wurde. Die Jungs haben die Zelte aufgestellt, Mel und ich haben eine Feuerstelle erstellt und Kathrin hat Feuerholz gesammelt. Als alles fertig war sah es sehr schön aus. Ich war in diesem Moment sehr müde und habe begonnen zu frieren. Da wusste ich nicht so genau ob ich es so toll finde, dass wir irgendwo im nirgendwo sind und keine Möglichkeit hatten irgendwo Unterschlupf drinnen zu finden. Kochen für so viele Leute ist nicht einfach zu organisieren. Ich musste dann kalten Couscous essen, welcher nach nichts geschmeckt hat, was meine Stimmung noch weiter in den Keller getrieben hat. Die anderen versuchten mich zu motivieren eine zweite Portion zu essen, welche warm ist, da alle geschwärmt haben, wie gut das Essen ist. Zum Glück haben sie es geschafft, denn nach dem guten Essen ging es mir gleich wieder viel besser. Plötzlich ist am Himmel ein leicht grünlicher Streifen aufgetaucht. Die Kamera hat uns dann Gewissheit gebracht, dass es sich tatsächlich um Nordlichter handelt. Wir waren alle begeistert und plötzlich ist Kälte und Müdigkeit vergessen. In diesem Moment konnte man sie nicht gut von Auge sehen und etwa eine Stunde später haben wir uns entscheiden, langsam ins Zelt zu gehen. Gemütlich warm in meinem Schlafsack, trotz -15°C, konnte ich noch den Himmel beobachten. Plötzlich haben die Nordlichter wie wahnsinnig angefangen zu tanzen. Es ist sehr schwierig dies in Worte zu fassen. Es war so schön zu zusehen, wie sie sich bewegt haben und verschiedene Formen gebildet haben. Letztes Jahr war ich schon sehr fasziniert, als wir die Nordlichter in Tromsö gesehen haben, aber dies war noch 100 Mal besser. Glücklich und zufrieden konnten wir schlafen gehen. Lukas und ich haben in seinem Zelt übernachtet und die anderen hatten ein zweites Zelt. Alle ausser Melanie haben sich allerdings entschieden draussen zu schlafen. Simon war dann der einzige der es die ganze Nacht durchgezogen hat. Meine Nacht war überraschenderweise ziemlich gut. Ich hatte nur kurz gefroren, weil ich aufs Klo musste, nachher war mir wieder warm. Ich war dann aber froh, dass wir am nächsten Morgen entschieden haben, nicht noch weiter zu gehen oder sogar noch eine Nacht da zu bleiben. Wir haben am Feuer gefrühstückt, die Sachen zusammengeräumt und uns auf den Weg zurück gemacht. Die Idee war, einen schönen Weg zu finden, wenn möglich der Küste entlang. Der Weg runter war ein ziemlicher Kampf. Der Rucksack zieht einen so sehr nach hinten, dass ich nicht einmal einen kleinen Hügel runter gekommen bin, ohne um zu fallen. Aufstehen ist dann noch viel ansträngender. Dies hat sehr viel Kraft gekostet und bei allen auch an den Nerven gezehrt. Wir kamen an einen Punkt, wo wir nicht mehr wussten wo wir hin sollen, wer führen soll und wie es weiter geht. Nach grosser Diskussion bin ich dann voraus gegangen, obwohl ich nicht einmal genau die Richtung gewusst hab. Dies war ein sehr komisches Gefühl. Nach einer Weile kamen wir an einem Lebensmittelladen vorbei. Die beste Idee des Tages war, da rein zu gehen, etwas Gutes zu Essen zu kaufen und uns hin zu setzen. Also sassen wir alle im Laden auf dem Boden und haben kreuz und quer Brot, Chips, Gummibärchen und Früchte gegessen. Dies hat unsere Stimmung in der Gruppe schlagartig geändert. Wir konnten wieder normal miteinander kommunizieren und haben uns auf den Weg zurück gemacht. Am Ende des Tages mussten wir uns alle eingestehen, dass wir in dieser Situation nicht uns selbst waren. Krass was ein leerer Magen und zu wenig Schlaf ausmacht. Wir waren alle tot müde nach diesem Trip, aber auch sehr glücklich und zufrieden. Die nächste Nacht verbrachten wir wieder in der Küche und hatten sogar so viel Glück, dass wir die Nordlichter noch einmal sehen durften. Zwar nicht mehr so stark aber doch faszinierend. Für den Samstag waren noch keine grossen Pläne gemacht. Wir haben bis 10.00h geschlafen und dann entschieden Alta noch etwas genauer an zu schauen und haben in einem süssen Restaurant draussen eine heisse Schokolade getrunken. Eigentlich wollten wir noch das Eishotel besuchen, aber auch dahin ist kein Bus gefahren. An diesem Tag sind alle noch etwas ihren Interessen nach gegangen. Einige sind Ski gefahren, andere haben mit Schaufeln ein Iglu gebaut. Mel, Lukas und Ich haben uns entschieden noch einen kleinen Ausflug mit den Skiern zu machen. Hoch den Hügel und wieder runter. Leider hatten wir den falschen Wachs und sind nicht wirklich vorwärts gekommen, aber es war dann doch noch ganz lustig. Und schon war der letzte Abend angebrochen. Wir haben noch einmal gut gekocht, Spiele gespielt und einen letzten Spaziergang gemacht. Am Sonntag hiess es dann fertig packen und zurück nach Kristiansand. Auch von Lukas mussten wir uns in Oslo verabschieden. Es war schön zu sehen, dass alle ihn so herzlich in die Gruppe aufgenommen haben und es waren alle etwas traurig, dass wir ihn in Oslo lassen mussten. Ich natürlich noch etwas mehr J. Müde, Glücklich, zufrieden und mit vielen tollen Erlebnissen und Erinnerungen bin ich zu Hause angekommen. Ein Abenteuer Semester, welches noch lange nicht vorbei ist. Es warten bestimmt noch viele tolle Erlebnisse auf mich und darauf freue ich mich jetzt schon. Aber jetzt zuerst noch eine Woche mit nicht all zu viel Programm.(fotos folgen in der Galery)

Freitag – 03.02.17

So wieder einmal ein Tag im Pyjama und ohne gross aufregende Ereignisse. Am Mittwoch hatten wir den ersten offiziellen Übernachtungstrip, draussen im Wald hinter der Uni. Das Programm war, dass jedes Land ein typisches Spiel vorbereitet, welches mit Gruppenbildung zu tun haben muss und anschliessend gab es noch ein Kochwettbewerb. Die Spiele waren sehr lustig, nur das Wetter hatten wir nicht ganz auf unserer Seite. Es hat zwar nicht geregnet, aber der Boden war sehr nass und schlammig. Wir hatten zuerst etwas Probleme, ein gutes Spiel zu finden, was typisch schweizerisch ist. Die Idee war dann, sicher das Schokoladenspiel ein zu bauen, bei dem man die Schokolade mit Handschuhen, Mütze, Kappe, Schal und Besteck auspacken muss. Wir haben dann einfach noch andere Aufgaben eingebaut. Das Ergebnis war lustig. Ehrlichgesagt war ich aber froh, dass ich zuschauen konnte.

Da unser Spiel gut bewertet wurde, waren wir eine der ersten Gruppen, welche die Zutaten für den Kochwettbewerb aussuchen konnten. Wir haben uns für Poulet entschieden. Schlussendlich hatten wir Poulet, Brokkoli und Teigwaren. 20 Minuten Zeit hatten wir zur Verfügung, um mit einer Storm Kitchen ein Gericht zu kochen. Mit Ketchup und Curry haben wir eine Sauge kreiert, was dann ein bisschen wie Currywurst einfach mit Poulet geschmeckt hat. Es sah aber sehr schön aus und wir haben damit auch den Kochwettbewerb gewonnen.

Es war schon ziemlich spät und natürlich dunkel als wir fertig waren, da wir so viele Spiele hatten. Einige haben begonnen ein Feuer zu machen und wir haben unser Abendessen auf dem Feuer oder mit den Storm Kitchen gekocht. Für den Rest des Abends war uns frei gestellt, was wir noch machen möchten. Wir mussten einfach bis 7.00h am nächsten Morgen da bleiben. Wir haben verschiedene Spiele gespielt und sind alle ums Feuer gesessen. Werwölfle durfte natürlich nicht fehlen, auch wenn wir diesmal eine ziemlich grosse Gruppe waren.

Wir konnten selber entscheiden, ob wir in einem Zelt oder in einem selber gebauten Unterschlupf schlafen möchten. Zu viert haben wir uns für das Zelt entschieden und die Nacht war ziemlich angenehm. Wir haben sogar bis halb neun geschlafen und dann etwas gefrühstückt. Gerade noch rechtzeitig, bevor es dann begonnen hat zu regnen.

Eine heisse Dusche nach einem solchen Trip ist immer das schönste. Viel Zeit war allerdings nicht zu Hause, da wir am Mittag noch Unterricht hatten, für die Vorbereitung der nächsten Woche. Nächste Woche steht ein Langlauf-Ski-Kurs an. Wir werden die ganze Woche in Syrtveit sein und da Technik lernen und Skitouren machen. Die Wettervorhersage ist zwar nicht so toll, aber wenigstens hat es dort die letzten paar Tage geschneit, so dass wir genügend Schnee haben. Jetzt heisst es noch Packen und das Wochenende geniessen.

Dienstag – 23.01.17

Die Zeit vergeht wie im Flug. Ich wollte eigentlich öfter meine Ereignisse dokumentieren, aber ich komme kaum dazu. In den Lektionen behandeln wir im Moment group dynamics. Vieles habe ich schon gehört, aber es ist sehr interessant darüber zu diskutieren.

Letzte Woche haben wir eine Lektion zu Zelt und Unterschlupf gehabt. Wir haben den Tag draussen verbracht und in Gruppen Zelte aufgestellt, mit Blachen einen Notfallunterschlupf gebaut und gelernt, wie man am besten ein Feuer macht.

Was wir gelernt haben, konnten wir gleich bei unserem Wochenendausflug zum Preikestolen bei Stavanger anwenden. Eine Gruppe (zwei Autos) fuhr am Donnerstagabend los und übernachteten am See, beim Parkplatz, am Fusse des Preikestolens. Wir (ein Auto) fuhren am Freitag um 6.00h los und trafen schlussendlich oben auf dem Preikestolen auf den Rest der Gruppe. Die Wanderung dauerte etwa 1.5 Stunden. Normalerweise ist es im Januar nicht gut möglich, die Wanderung zu machen. Da aber im Moment kein Schnee da ist, mussten wir nur einige eisige Stellen überwinden. Oben am Ziel war es ziemlich windig, aber wir hatten Glück mit dem Wetter und hatten eine tolle Aussicht. Da um diese Jahreszeit keine Touristen und auch sonst nicht viele Leute zum Preikestolen wandern, hatten wir viel Zeit Fotos zu machen. Die Jungs hatten dann die glorreiche Idee, ein Foto zu machen, auf dem nur ihr bestes Stück bedeckt ist. Wir Mädels haben uns dann entschieden auch eines zu machen, oben ohne aber nur von hinten. Es war ziemlich kalt aber sehr lustig. Als wir wieder zurück waren, mussten wir noch unser Zelt aufstellen und anschliessend haben wir Holz gesammelt, für ein grosses Feuer. «Werwölfle» war das Spiel des Abends, bei dem man die Leute der Gruppe gut besser kennen lernen kann. Die Nacht war für mich kalt und mit wenig Schlaf. Um 7.00h haben wir dann beschlossen, dass wir noch einmal hoch wandern möchten, um den Sonnenaufgang zu sehen. Einige der Gruppe schliefen weiter und wir starteten erneut den Aufstieg. Es war hart den steilen Teil des Wegs hoch zu kommen, wenn man noch nicht mal richtig wach ist. Aber wir haben es gerade noch rechtzeitig geschafft, um den Himmel mit rot gefärbten Wolken zu sehen. Es war ein tolles Gefühl und definitiv die richtige Entscheidung, den Weg noch einmal auf uns zu nehmen. Als wir zurück waren und alles zusammengepackt haben, machten wir uns auf den Weg nach Stavanger. Wir waren alle ziemlich müde und wir waren uns einig, dass Stavanger nicht die interessanteste Stadt ist. Darum haben wir nicht sehr viel Zeit da verbracht und uns am späten Nachmittag auf den Nachhauseweg gemacht. Es war ein toller Trip mit vielen schönen Erinnerungen und Eindrücken. Es ist auch toll Zeit mit den Leuten der Klasse zu verbringen, da wir uns nun immer besser kennen. Ich freue mich schon auf weitere Trips.

Ich war froh konnte ich den ganzen Sonntag zu Hause in meinem Bett verbringen. Ich war ziemlich müde nach diesem Ausflug und brauchte den ganzen Tag, um mich zu erholen. Montag hiess es ja dann auch schon wieder Day Trip mit der Norwegerklasse. Diesmal war das Thema Orientierung. Wir mussten einige Posten suchen und noch weitere Spiele in der Gruppe absolvieren. Es war lustig und wir hatten eine tolle Gruppe. Es ist schön die Norweger jede Woche etwas besser kennen zu lernen, auch wenn man sie noch etwas dazu motivieren muss, englisch mit uns zu sprechen.

Heute hatten wir unseren zweiten Mädels-Abend. Wir haben beschlossen, dass wir Mädels der Klasse uns ab und zu treffen, um zusammen zu kochen. Letzte Woche war Pasta Party und heute haben wir Pizza gemacht. Schnippeln, lachen, essen, lachen, Spiele spielen, lachen. Dies ist das Programm unserer Abende.

 

Sonntag – 22.01.17

Und schon wieder ist ein ereignisreiches Wochenende vorbei. Am Freitagabend haben Marie, meine Mitbewohnerin, und ich einen Mädelsabend gemacht. Mit Pommes aus dem Ofen, einer Flasche Wein und einem sehr schlechten Film : ).

Eine Buddygroup hat für Samstag wieder einen Ausflug geplant. Diesmal ging es auf die Halbinsel Odderøya, welche ich bei meiner Ankunft schon etwas erkundet habe. Auf diesem Weg, den wir genommen haben, gibt es einige schöne Aussichtspunkte. Die Insel ist voll von alten Bunkern und sonstigen Militärüberbleibsel. Das Ziel war ein Platz, mit vielen Tischen und Bänken, wo man picknicken und verweilen kann. Sonntags kann man da Waffeln und Kaffee kaufen. Leider nicht am Samstag, aber dies ist ein Grund mehr, den Ausflug zu wiederholen. Wir hatten das schönste Wetter und konnten etwas Sonne tanken. Dies war toll, da man sie hier nicht so lange sieht am Tag. Darauf folgte dann ein weiterer Ausflug zu Ikea für mich und Marie, da wir immer noch keinen Tisch hatten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Abend wollten wir mal sehen, wie das Nachtleben in Kristiansand so ist. Da die Norweger erst kurz vor Mitternacht in die Stadt gehen, haben wir uns auch daran gehalten. Leider waren die meisten Clubs erst ab 22 und die meisten der Gruppe kamen nicht rein. Dann sind wir in einem ziemlich komischen Laden gelandet, wo wir es dann auch nicht lange aushielten und wir haben uns wieder auf den Nachhauseweg gemacht. Naja nicht gerade sehr erfolgreich, aber es gibt noch weitere Bars und Clubs : ).

Am Sonntag haben wir eine Wanderung gemacht. Der Start der Wanderung war etwa 20 Fahrradminuten vom Stadtzentrum entfernt. Das tolle hier ist, dass man nicht weit gehen muss und man ist mitten in der Natur. Es war eine sehr schöne Wanderung durch den Wald und mit einigen Aussichtspunkten. Leider hatten wir anfangs nicht ganz so glück mit dem Wetter und genau als wir Mittagspause gemacht haben, an einem sehr schönen See, hat es ein wenig angefangen zu regnen. Aber als wir fertig waren, kam dann sogar noch die Sonne hinter den Wolken hervor und es entstand eine sehr schöne Stimmung. Am Schluss kamen wir noch zu einem Aussichtspunkt mit einem kleinen Felsen, der über den Abgrund raus ragte. Natürlich mussten wir dies fotografisch festhalten. Insgesamt waren wir etwa 4.5 Stunden auf dem Rundweg unterwegs und wir machten uns mit unseren Fahrrädern wieder auf den Nachhauseweg. Mir war zwar bewusst, dass mein Fahrrad nicht das Beste ist, aber plötzlich hatte ich unerwartet keine Luft mehr in meinem vorderen Reifen. Ja, dass hiess dann, dass ich eine Stunde nach Hause laufen konnte. Ich war ziemlich kaputt. Andererseits war es ein gutes Gefühl, müde zu sein, weil man etwas gemacht hat. Auch ist mir wieder einmal bewusst geworden, dass positives Denken viel ausmacht. Man muss die Dinge halt nehmen wie sie kommen und das Beste daraus machen. Shit happens.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum krönenden Abschluss des Wochenendes, sind wir dann noch im Meer baden gegangen. In der Nähe, wo die meisten von meinem Kurs wohnen, gibt’s ein Strand. Dann sind wir ausgerüstet mit Badesachen, waren Sachen für danach und Stirnlampe zum Strand marschiert. Rein und gleich wieder raus. Die Jungs sind sogar mit dem Kopf untergetaucht. Ich fand es nicht so extrem kalt, war dann aber doch froh, wieder meine Sachen anziehen zu können. Das Wasser hatte etwa 5 Grad und die Aussentemperatur betrug 4 Grad. Das war ein tolles Erlebnis und auf jeden Fall wiederholungsbedürftig.

Mittwoch – 18.01.17

Die Zeit vergeht hier wie im Flug und jeden Tag erlebe ich so viel Neues. Am Montag hatten wir den ersten Ausflug mit den Norwegischen Studenten. Wir sind an den selben Ort gewandert, wie mit den Buddys am Sonntag. Diesmal hatten wir etwas mehr Zeit und wir haben Feuer gemacht und etwas gegessen. Das Wetter war traumhaft, aber leider fehlt immer noch der Schnee.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Norwegisch Kurs hat begonnen und ich finde es sehr spannend eine neue Sprache zu lernen, auch wenn ich manchmal schon mit meinem Englisch etwas Probleme habe. Leider ist nicht die Zeit, sich intensiv mit der Sprache auseinander zu setzen. Sprache ist jedoch etwas, was zum Kennenlernen einer anderen Kultur dazu gehört.

Hei. Jeg hetter Florence. Jeg bor i Kristiansand nå og kommer fra Sveits. Jeg snakker sveitsertysk, tysk, engelsk og litt norsk.

Zumindest kann ich mich vorstellen J. Bin gespannt was innerhalb der sechs Wochen Sprachkurs dann raus kommt.

Heute haben wir draussen mit Karte und Kompass gearbeitet. Ich glaube alleine wäre ich verloren gegangen. Es ist gar nicht so einfach, sich gleichzeitig auf den Weg und die Karte zu konzentrieren, vor allem wenn die Wege eisig sind. Schlussendlich sind wir aber alle am Ziel angekommen. Ich hoffe ich muss mich nach diesem Semester nicht mehr als «orientierungslos» bezeichnen.

 

sunday – 15.01.17

Already two weeks since I get ready to leave Switzerland for one whole semester to study in Kristiansand Norway. I was looking forward for a long time and was a little bit afraid to. I knew we will make many nice trips and for me many things will be new. Than at the first day our lecturer Len presented us our program for the semester and we all were so excited. We will spend a lot of time outside and make different activities. Some activities are with the Norwegian students, which are in a separate class. I’m sure we will learn a lot from them. Friluftsliv is what the Norwegians practice. It means that they spend a lot of time outside and that they have a special connection to the nature. This way of thinking is what I like about Norway and what I would like to learn more about.

Here we have a buddy group system, where all international students are referred to some Norwegian students (or students who study here for a longer time). Our buddies (two Norwegian girls) showed us the city and gave us insider tips what to do and not to do in Norway. We also had some parties organized by some buddy groups. But we don’t just party, we also made a hiking tour, where we could see all over Kristiansand.

On Friday, some of our class joined a few Norwegian guys on an overnight trip in the forest right behind the university. The weather forecast was good with no rain or snow. We hiked up for around one hour with all our stuff in our backpacks. When we arrived, we had a great few over Kristiansand and we began to build our shelters out of tarps and a fire. I never done this before and I felt a little bit lost and had no idea what to do. But then I could help collect bark, because all the firewood was wet. We peeled off carefully the bark from the trees. When our shelter was finished and the fire was burning, we had dinner. Some of us made potatoes in aluminum foil and sausages or just sandwiches. A highlight were the bananas with chocolate. We enjoyed the time together while telling stories around the fire. The beginning of the night in my sleeping bag was quite cold. My place was right at the edge, where the wind was blowing in. I didn’t sleep well but it was a great experience. And we were surprised by snow in the morning. It was nice to see the trees with little snow on it from the inside of our shelter. Around noon we arrived back home and the first I did was taking a shower for 10 minutes. I felt tired but happy and I’m already looking forward doing more trips like that.

 

 

Schon zwei Wochen seit ich mich bereit gemacht habe die Schweiz für ein Semester zu verlassen, um in Kristiansand Norwegen zu studieren. Ich hatte mich schon lange darauf gefreut und gleichzeitig hatte ich auch etwas Angst davor. Ich wusste, dass wir viele tolle Ausflüge machen werden und dass einiges ganz neu sein wird für mich. Am ersten Tag hat uns Len, unser Dozent, das Programm für das Semester vorgestellt. Wir waren alle begeistert. Auf dem Programm steht viel Zeit draussen und verschiedene Aktivitäten. Einige Aktivitäten werden wir zusammen mit den norwegischen Studenten haben, welche in einer separaten Klasse sind. Ich bin mir sicher, dass wir von ihnen einiges lernen werden. Friluftsliv ist was die Norweger leben. Das meint, dass sie viel Zeit draussen verbringen und eine spezielle Verbindung zur Natur haben. Diese Art zu denken und zu leben ist, was ich an Norwegen mag und worüber ich mehr erfahren möchte.

Hier haben wir ein Buddy-Group System, bei dem alle International Studenten einigen norwegischen Studenten (oder Studenten, welche schon länger hier studieren) zugeteilt sind. Unsere Buddys (zwei Norwegerinnen) haben uns die Stadt gezeigt und Insider Tipps gegeben, was man in Norwegen macht und was nicht.  Wir hatten bereits einige Partys, welche von den Buddy-Groups organisiert wurden. Wir machen aber nicht nur Party, sondern auch Ausflüge, wie zum Beispiel eine Wanderung zu einem Ort mit toller Aussicht über ganz Kristiansand.

Am Freitag haben wir, also einige unserer Klasse, uns einigen Norwegern angeschlossen für einen Übernachtungsausflug in den Wald, direkt hinter der Uni. Die Wettervorhersage war gut, ohne Regen und Schnee. Wir wanderten etwa eine Stunde mit all unserm Gepäck im Rucksack. Als wir angekommen sind, hatten wir einen tollen Ausblick über Kristiansand und wir haben begonnen unsere Unterschlüpfe aus Blachen zu bauen und Feuer zu machen. Da ich sowas noch nie zuvor gemacht habe, fühlte ich mich etwas verloren und wusste nicht genau was ich tun soll. Dann konnte ich helfen Baumrinde zu sammeln, da das Holz nass war. Wir haben mit dem Messer die Baumrinde vorsichtig abgeschält. Als die Unterschlüpfe fertig waren und das Feuer brannte, hatten wir Abendessen. Einige von uns machten Kartoffeln in Alufolie und Würstchen oder einfach ein Sandwich. Ein Höhepunkt waren die Bananen mit Schokolade. Wir genossen die Zeit zusammen am Feuer und erzählten uns Geschichten. Am Angang der Nacht war mir ziemlich kalt in meinem Schlafsack. Mein Platz war am Rand, wo der Wind reingeblasen hat. Ich hatte zwar nicht gut geschlafen, aber es war ein tolles Erlebnis. Und wir wurden vom Schnee überrascht am Morgen. Die leicht weissen Bäume waren schön an zu sehen, vom Innern unseres Unterschlupfs. Um den Mittag waren wir dann zurück. Als erstes ging ich für etwa 10 Minuten unter die Dusche. Ich war sehr müde aber auch glücklich und ich freue mich schon jetzt auf weitere solche Ausflüge und Erlebnisse.