Endlich schaffe ich es einmal wieder etwas in meinen Blog zu schreiben. Die Zeit vergeht so schnell, dass plötzlich ein paar Wochen vergangen sind. Ich versuche mal von vorne an zu fangen.
Der Skikurs in Syrtveit war toll. Wir wohnten in Cabins von Troll Aktiv. Troll Aktiv ist ein Center, welches viele Outdoor Aktivitäten anbietet. Rafting, Kayaking, Paintball, Klettern, Mountainbike, Team building Angebote und vieles mehr. Tim, der Gründer dieses Activity-Center, war neben Len ein Kursleiter. Die Gruppen wurden durchmischt mit Leuten, die schon Erfahrung mit Skifahren haben und solchen, die noch nie auf Skiern gestanden haben. Ich war in Tims Gruppe und da er sehr viel Erfahrung hat, konnten wir sehr von ihm lernen. Zuerst mussten wir uns etwas an die Ski gewöhnen und haben Grundlegendes gelernt. Als alle einigermassen vorwärts kamen, haben wir begonnen Hügel runter zu fahren. Das ist gar nicht ganz einfach, wenn man mit den Fersen nicht an den Skiern angemacht ist. Ich war aber schlussendlich erstaunt, wie gut es bei mir funktioniert hat. Auch die, welche noch nie auf Ski an den Füssen hatten, haben schnell Fortschritte gemacht. Leute, welche sonst viel Zeit miteinander verbringen, wurden in dieser Woche voneinander getrennt. Dies hat die Möglichkeit geboten, einmal mit anderen ins Gespräch zu kommen, was ich sehr genossen hab. Das Gebiet, in welchem wir meist Ski gefahren sind, war ca. 15 Minuten mit dem Bus entfernt. Da es an einem Tag oben sehr windig war, haben wir den Tag auf den gemachten Tracks gleich bei Evje verbracht. Auf den gemachten Tracks kommt man zwar schneller voran und man kann sich besser unterhalten, aber ich find es spannender, neben der Piste durch den Wald oder einen Hügel hoch zu gehen. Am Freitag wurden dann die Gruppen so eingeteilt, dass die etwas Besseren mit Tim und die anderen mit Len unterwegs waren. Mit Tim sind wir neben der Piste ziemlich weit gegangen. Das Tempo war ziemlich höher als die Tage zuvor und am Ende des Tages hatte ich etwas Mühe mit zu halten. Ich kam zwischendurch etwas an meine Grenzen, was aber ein gutes Gefühl war und schlussendlich war ich stolz auf mich und zufrieden. Es ist schon nicht ganz einfach mit Sportstudenten mit zu halten, aber auch nicht unmöglich.



Nicht nur das Skifahren war diese Woche toll. Wir waren alle Mädels in einer Cabin, mit einer grossen Küche. Wir haben jeden Abend zusammen gekocht und es war jedes Mal ein Festmahl. Es war toll Zeit zusammen zu verbringen und einander noch besser kennen zu lernen. Am Ende der Woche war ich dann aber doch froh, wieder in meinem Zimmer zu sein und etwas Zeit für mich zu haben. Eigentlich habe ich geplant, ein ruhiges Wochenende zu haben, was dann aber doch nicht so war.
Am Samstag fand ein Schlittel Event von Red Bull statt. Einige von uns haben uns bei einem Hügel, nahe von meiner Wohnung getroffen und wir konnten den Hügel runter schlitteln. Es war sehr lustig und wir haben sogar an einem Wettrennen teilgenommen.



Am Abend haben wir uns zu fünft getroffen um Sushi essen zu gehen. Die ganze Woche war in Kristiansand in einigen Restaurants essen für 100 Nok.


Am Sonntag haben wir es endlich mal geschafft auf Odderöya Waffeln essen zu gehen. Leider war es nicht so schönes Wetter, aber wir konnten die Waffeln und den Kaffee trotzdem draussen geniessen. Und am Abend gab es dann noch einen Elchburger für 100 Nok. in einem anderen Restaurand in der Stadt.



Und das Wochenende war um und ich habe weder den Blog noch die Assignments geschrieben.
Die Woche von 13.2. bis 17.2. hatten wir Kletterkurs und Schwimmen, wie auch einige Lektionen über Kinder und Natur. Ich konnte mich aber nicht so richtig konzentrieren diese Woche, da ich mich schon auf den Besuch von Sandra und Marc am Donnerstag und die Ankunft von Lukas am Freitag gefreut hab.
Sandra, Marc und ich haben am Freitag den Tag im Shoppingcenter verbracht und ein bisschen eingekauft. Ab Freitag haben wir dann ein bisschen Zeit zu viert verbracht. Es war sehr schön meine Lieben hier zu haben und mit ihnen die Zeit zu geniessen, auch wenn das Wetter nicht ganz so toll war.

Am Montag war wie meist ein Monday Trip angesagt. Diesmal hat eine Gruppe von unserer Klasse den Tag organisiert und geplant. Was aber niemand gewusst hat, dass die Norweger Ferien hatten und somit waren wir alleine. Das Ziel des Tages war es, die Orientierungsfähigkeiten zu verbessern. Leider hat es mit der Planung nicht ganz geklappt und wir sind eine Stunde mit einer nicht hilfreichen Karte im Wald herumgeirrt und haben nichts gefunden. Naja schlussendlich haben wir einfach etwas Zeit draussen verbracht, was auch schön ist.
Dann hiess es packen für den Trip nach Alta. Dienstagmorgen um 5.22h fuhr unser Bus zum Flughafen. Zu sechst starteten wir unser Abenteuer. Simon, Timon, Kathrin, Melanie, Lukas und ich. Obwohl man im Flugzeug nicht viel macht, waren wir müde, als wir vor dem Mittag in Alta angekommen sind. Wir durften bei einer Freundin von Kathrin im Studentenwohnheim unser Zeugs unterbringen und schlafen, wenn wir nicht draussen schlafen. So sind wir mit dem Taxi dahingefahren und haben uns bereitgemacht, mit den Skiern die Umgebung zu erkunden. Wir sind Richtung Stadt gefahren (welche ziemlich klein ist J). Einkaufen für so viele Leute ist gar nicht so einfach und wir haben ziemlich viel Zeit bei Kiwi verbracht. Vollbepackt sind wir wieder zurück gefahren und haben begonnen etwa 5 Minuten vom Studentenwohnheim entfernte unsere Zelte auf zu stellen für die erste Nacht. Wir wollten zuerst testen, ob wir alle genügend warm haben, bevor wir etwas weiter entfernt draussen schlafen. Gefrühstückt haben wir dann nach der ersten Nacht auch drinnen und uns darüber unterhalten, was wir genau machen. Eigentlich wollten wir mit dem Bus irgendwo hin fahren, um dort Ski zu fahren. Wir haben aber dann so viel Zeit gebraucht, dass es sich nicht mehr gelohnt hat. Also sind wir den Hügel Komsa gleich nebenan hoch und haben eine wunderschöne Aussicht genossen. Es war streng und man konnte auf dem Weg sehen, dass wir nicht alle auf dem selben Niveau sind, aber schlussendlich haben wir es alle geschafft. Auf dem Weg runter habe ich dann einige Male den Schnee geküsst J. Für die nächsten Zwei Tage war ein Trip mit Übernachtung geplant. Leider konnten wir nicht zum Canyon fahren, da der Bus nicht fuhr. Also mussten wir unsere Pläne wieder ändern. Uns blieb nichts anderes übrig als wieder von zu Hause aus los zu gehen. Mit dem grossen Rucksack, welcher etwa 15 kg wog, auf dem Rücken ging es los. Zuerst entlang gemachter Tracks und dann neben der Piste hoch den Hügel. Zum Glück sind wir zuerst auf gemachten Tracks gefahren. Das Gleichgewicht zu halten mit so viel Gewicht auf dem Rücken ist gar nicht so einfach und sehr anstrengend. Da wir keine Karte hatten, habe ich mich zwischendurch etwas verloren gefühlt. Ich war sehr froh, als wir dann endlich an dem Platz ankamen, wo wir unsere Zelte aufstellen konnten. Die Aussicht war hammer und hob die Stimmung erheblich. Wir richteten uns ein und jeder hatte eine Aufgabe, damit niemandem kalt wurde. Die Jungs haben die Zelte aufgestellt, Mel und ich haben eine Feuerstelle erstellt und Kathrin hat Feuerholz gesammelt. Als alles fertig war sah es sehr schön aus. Ich war in diesem Moment sehr müde und habe begonnen zu frieren. Da wusste ich nicht so genau ob ich es so toll finde, dass wir irgendwo im nirgendwo sind und keine Möglichkeit hatten irgendwo Unterschlupf drinnen zu finden. Kochen für so viele Leute ist nicht einfach zu organisieren. Ich musste dann kalten Couscous essen, welcher nach nichts geschmeckt hat, was meine Stimmung noch weiter in den Keller getrieben hat. Die anderen versuchten mich zu motivieren eine zweite Portion zu essen, welche warm ist, da alle geschwärmt haben, wie gut das Essen ist. Zum Glück haben sie es geschafft, denn nach dem guten Essen ging es mir gleich wieder viel besser. Plötzlich ist am Himmel ein leicht grünlicher Streifen aufgetaucht. Die Kamera hat uns dann Gewissheit gebracht, dass es sich tatsächlich um Nordlichter handelt. Wir waren alle begeistert und plötzlich ist Kälte und Müdigkeit vergessen. In diesem Moment konnte man sie nicht gut von Auge sehen und etwa eine Stunde später haben wir uns entscheiden, langsam ins Zelt zu gehen. Gemütlich warm in meinem Schlafsack, trotz -15°C, konnte ich noch den Himmel beobachten. Plötzlich haben die Nordlichter wie wahnsinnig angefangen zu tanzen. Es ist sehr schwierig dies in Worte zu fassen. Es war so schön zu zusehen, wie sie sich bewegt haben und verschiedene Formen gebildet haben. Letztes Jahr war ich schon sehr fasziniert, als wir die Nordlichter in Tromsö gesehen haben, aber dies war noch 100 Mal besser. Glücklich und zufrieden konnten wir schlafen gehen. Lukas und ich haben in seinem Zelt übernachtet und die anderen hatten ein zweites Zelt. Alle ausser Melanie haben sich allerdings entschieden draussen zu schlafen. Simon war dann der einzige der es die ganze Nacht durchgezogen hat. Meine Nacht war überraschenderweise ziemlich gut. Ich hatte nur kurz gefroren, weil ich aufs Klo musste, nachher war mir wieder warm. Ich war dann aber froh, dass wir am nächsten Morgen entschieden haben, nicht noch weiter zu gehen oder sogar noch eine Nacht da zu bleiben. Wir haben am Feuer gefrühstückt, die Sachen zusammengeräumt und uns auf den Weg zurück gemacht. Die Idee war, einen schönen Weg zu finden, wenn möglich der Küste entlang. Der Weg runter war ein ziemlicher Kampf. Der Rucksack zieht einen so sehr nach hinten, dass ich nicht einmal einen kleinen Hügel runter gekommen bin, ohne um zu fallen. Aufstehen ist dann noch viel ansträngender. Dies hat sehr viel Kraft gekostet und bei allen auch an den Nerven gezehrt. Wir kamen an einen Punkt, wo wir nicht mehr wussten wo wir hin sollen, wer führen soll und wie es weiter geht. Nach grosser Diskussion bin ich dann voraus gegangen, obwohl ich nicht einmal genau die Richtung gewusst hab. Dies war ein sehr komisches Gefühl. Nach einer Weile kamen wir an einem Lebensmittelladen vorbei. Die beste Idee des Tages war, da rein zu gehen, etwas Gutes zu Essen zu kaufen und uns hin zu setzen. Also sassen wir alle im Laden auf dem Boden und haben kreuz und quer Brot, Chips, Gummibärchen und Früchte gegessen. Dies hat unsere Stimmung in der Gruppe schlagartig geändert. Wir konnten wieder normal miteinander kommunizieren und haben uns auf den Weg zurück gemacht. Am Ende des Tages mussten wir uns alle eingestehen, dass wir in dieser Situation nicht uns selbst waren. Krass was ein leerer Magen und zu wenig Schlaf ausmacht. Wir waren alle tot müde nach diesem Trip, aber auch sehr glücklich und zufrieden. Die nächste Nacht verbrachten wir wieder in der Küche und hatten sogar so viel Glück, dass wir die Nordlichter noch einmal sehen durften. Zwar nicht mehr so stark aber doch faszinierend. Für den Samstag waren noch keine grossen Pläne gemacht. Wir haben bis 10.00h geschlafen und dann entschieden Alta noch etwas genauer an zu schauen und haben in einem süssen Restaurant draussen eine heisse Schokolade getrunken. Eigentlich wollten wir noch das Eishotel besuchen, aber auch dahin ist kein Bus gefahren. An diesem Tag sind alle noch etwas ihren Interessen nach gegangen. Einige sind Ski gefahren, andere haben mit Schaufeln ein Iglu gebaut. Mel, Lukas und Ich haben uns entschieden noch einen kleinen Ausflug mit den Skiern zu machen. Hoch den Hügel und wieder runter. Leider hatten wir den falschen Wachs und sind nicht wirklich vorwärts gekommen, aber es war dann doch noch ganz lustig. Und schon war der letzte Abend angebrochen. Wir haben noch einmal gut gekocht, Spiele gespielt und einen letzten Spaziergang gemacht. Am Sonntag hiess es dann fertig packen und zurück nach Kristiansand. Auch von Lukas mussten wir uns in Oslo verabschieden. Es war schön zu sehen, dass alle ihn so herzlich in die Gruppe aufgenommen haben und es waren alle etwas traurig, dass wir ihn in Oslo lassen mussten. Ich natürlich noch etwas mehr J. Müde, Glücklich, zufrieden und mit vielen tollen Erlebnissen und Erinnerungen bin ich zu Hause angekommen. Ein Abenteuer Semester, welches noch lange nicht vorbei ist. Es warten bestimmt noch viele tolle Erlebnisse auf mich und darauf freue ich mich jetzt schon. Aber jetzt zuerst noch eine Woche mit nicht all zu viel Programm.(fotos folgen in der Galery)





