Hyttentur – Tjønndalen

Der typisch norwegische Sonntagsausflug: Wanderschuhe an und ab in die Natur.

Auch uns zieht es an diesem Sonntag wieder nach draußen. Mit dem Auto düsen wir 2 Stunden Richtung Norden und starten eine schöne, gemütliche Wanderung zur Tjønndalen-Hütte. Die Rucksäcke sind neben Essen und Trinken mit Schlafsack und Isomatte bepackt. Wir wollen natürlich eine Nacht auf der Hütte bleiben!

Während wir auf trockenem Asphalt los laufen und die Serpentinen erklimmen, wird der Schnee mit jedem Höhenmeter mehr. Dennoch zeichnet sich auch hier deutlich der Temperaturanstieg und Frühlingsbeginn ab. Die Schneedecke hat Lücken und ist eher matschig. Die Sonne strahlt und wir schwitzen den Höhenmetern entgegen. Es gibt nur eine Lösung: T-Shirt! Und so stampfen wir in kurzen Sachen durch die weiße, wunderbare Landschaft. Auch die Gamaschen dürfen im Rucksack bleiben – offensichtlich kein Tiefschnee – aber der obligatorisch zugefrorene See bleibt! Wasser zu überqueren kann so einfach sein..

Ähnlich zum DAV (Deutscher Alpenverein) gibt es in Norwegen den DNT (Den Norske Turistforening), der sich um Hütten und Wanderwege kümmert. Als Mitglieder können wir vergünstig in den 450 norwegischen Hütten übernachten. Leider sind die meisten deutlich nördlicher angesiedelt und erfordern eine längere Anfahrtszeit. Tjønndalen zählt zu den südlichsten. Es ist eine kleine, urige Holzhütte, die Platz für 8 Personen bietet. Feuerholz lagert in dem kleinen Klohäuschen und Wasser bekommen wir aus dem Fluss. Feuer und Kaffee, das sind die Prioritäten. Und dann heißt es Sonne genießen bis es kalt wird. Danach geht’s in die warme Hütte Kochen, Essen und Karten spielen bei Kerzenschein. Doppelkopf liegt hoch im Kurs: “Kontra-schwarz”

 

 

 

 

Nach einer geräuschlosen Nacht – Dank Ohrenstöpsel – und einem fetten Pott Porridge mit allerlei guten Zutaten, geht es gestärkt raus, zurück in den Sonnenschein. Es ist deutlich kälter als am Vortag. Das macht das Schneewandern aber fast angenehmer. Auf dem Rückweg springt mir ein weißer Schneehase vor die Beine. Zack, da ist er auch schon wieder weg.

 

Was bleibt?

Müde Beine, ein gutes Gefühl, viele schöne Erinnerungen, Hüttenerfahrung (ich bin klein, aber die Hütte ist kleiner) und ein kleiner Sonnenbrand auf der Nase.